Bundesliga 2004/2005 - 20. Spieltag - So., 06.02.2005 - 17:30 Uhr
3:2
HZ - 2 : 1

Abstand nach unten ausgebaut

Schoss seinen ersten Doppelpack in der Bundesliga: Wesley Sonck

Schoss seinen ersten Doppelpack in der Bundesliga: Wesley Sonck

Schoss seinen ersten Doppelpack in der Bundesliga: Wesley Sonck

Die Borussia sorgt mit dem Erfolg gegen Freiburg für klare Verhältnisse im Tabellenkeller. Dazu präsentierten sie mit Elber in der Halbzeitpause ein mögliches Faustpfand für höhere Ansprüche. Für den Sport-Club rückte nach individuellen Fehlern und kuriosen Toren der Nicht-Abstieg in weite Ferne.

Schussversuche von Böhme und Neuville aus der zweiten Reihe waren die auffälligsten Aktionen der offensiv beginnenden Gastgeber. Die Freiburger achteten auf eine kompakte Defensive und hatten mit diesem Konzept zunächst auch Erfolg. Die erste Unordnung in der Abwehr der Finke-Elf nutzte Sonck mit einer Volleyabnahme, die jedoch weit über den Kasten ging (10.). In der 13. Minute gingen die Gäste überraschend in Führung. Coulibaly zog aus gut 35 Metern ab und düpierte damit Keller im Gehäuse der Borussen. Von der Unterkante der Latte sprang der hart, aber nicht sonderlich platziert getretene Ball zum 0:1 ins Tor. Die Breisgauer bekamen durch die Führung kurzzeitig Oberwasser, machten ihre Vorteile aber durch zwei individuelle Fehler innerhalb von nur fünf Minuten zunichte. Zunächst verschätzte sich Ibertsberger bei einem langen Ball von Thijs aus dem Mittelfeld. Sverkos nutzte den Stellungsfehler gnadenlos aus. Auf der rechten Seite nahm er die Kugel elegant mit der Brust an, drang in den Strafraum ein, umspielte den herauseilenden Golz und vollendete zum 1:1 in die lange Ecke (25.). Die Borussia war jetzt wieder tonangebend und ging nur kurze Zeit später durch Sonck in Führung. Der Belgier kam nach einer Ecke von Neuville unbedrängt von seinem Gegenspieler Kruppke zum Kopfball und nickte aus sechs Metern ein (29.). Mit der Führung im Rücken spielte nur noch die Advocaat-Truppe, auch wenn den Gastgebern die nötige Gefährlichkeit bis zur Pause abhanden kam. Kurz vor dem Seitenwechsel mussten die nach dem Rückstand nicht mehr sonderlich präsenten Freiburger noch einen weiteren Rückschlag verkraften. Mit Khizaneishvili wurde der neu verpflichtete Abwehr-Stabilisator verletzt ausgewechselt.

Die Gladbacher drängten nach Wiederbeginn auf die schnelle Vorentscheidung. In der 49. Minute wurde Jansen mit einem Steilpass auf der linken Seite in Szene gesetzt. Die Hereingabe verpasste zunächst Kruppke, ehe der für Khizaneishvili eingewechselte Diarra fast ein Eigentor fabrizierte. Golz klärte in letzter Sekunde, war aber gegen den Abstauber von Sonck machtlos, der das Fehlernest in der Freiburger Defensive mit dem 3:1 bestrafte. Die nun einsetzende Karnevalsstimmung auf den Rängen wich in der 61. Minute wieder der Ernüchterung, denn die Breisgauer zeigten Moral. Sie erhöhten nach dem Rückstand den Druck, waren aber zunächst nicht durchschlagskräftig. Es bedurfte einer weiteren Kuriosität, um das zweite Tor für die Gäste zu realisieren. Ein Freistoß von Tskitishvili traf nur die Unterkante der Latte und sprang ins Feld zurück. Den Abpraller köpfe Riether in leichtem Bogen wieder auf den Kasten. Erneut berührte die Kugel den Querbalken, um danach kurz auf der Nase von Keller zu tanzen. Ob der Ball letztlich über der Linie war, ließ sich auch in der fünften Zeitlupe nicht auflösen. Immerhin schien sich der Linienrichter ganz sicher zu sein, so dass es wieder spannend wurde. Und es blieb kurios. Diesmal waren die Gladbacher am Zug. Nach einem Foul von Mohammad an Broich scheiterte Neuville mit dem fälligen Strafstoß an Golz. Der nachsetzende Broich traf per Kopf nur die Latte, bevor Sverkos den neuerlichen Abpraller nicht mehr kontrolliert auf das Tor brachte. Damit war die große Chance zur endgültigen Entscheidung vertan. So hatte Freiburg in den letzten Minuten doch noch den Ausgleich auf dem Fuß. Drei Minuten vor dem Ende traf Cairo aus zehn Metern nur das Außennetz, ehe ein Freistoß von Tskitishvili in der Schlussminute nur knapp sein Ziel verfehlte.

Kai Endres

Ich würde nicht sagen, dass er der beste Flügelspieler auf der linken Seite in der Premier League ist, aber es gibt keinen besseren.

— Ron Atkinson über David Ginola