Bundesliga 2004/2005 - 21. Spieltag - Sa., 12.02.2005 - 15:30 Uhr
2:1
HZ - 1 : 0

Sieg in letzter Sekunde

Schütze des Siegtores kurz vor Schluss: Artur Wichniarek

Schütze des Siegtores kurz vor Schluss: Artur Wichniarek

Schütze des Siegtores kurz vor Schluss: Artur Wichniarek

Das durchschnittliche Spiel wurde erst in den letzten Minuten dramatisch. Wichniarek war kurz vor Schluss der umjubelte Held beim dritten Heimsieg der Berliner, die den Anschluss an die Champions-League-Plätze wahrten. Der Club knüpfte nur in der zweiten Halbzeit an die zuletzt starken Leistungen in der Fremde an.

Die ersten Minuten im Berliner Olympiastadion gehörten den stark beginnenden Gastgebern, die ohne den erkrankten Marcelinho auskommen mussten. Dafür schlüpfte Bastürk erneut in die Rolle des Spielgestalters. Nürnberg war zunächst recht unsortiert in der Defensive, überstand aber mit Glück und Geschick die erste Viertelstunde ohne Gegentreffer. Keeper Klewer musste lediglich bei einem Schuss von Rafael ernsthaft eingreifen (8.). Zwar blieb es auch im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit bei der teilweise klaren optischen Überlegenheit der Hauptstädter, zwingende Möglichkeiten wollten sich gegen das fränkische Abwehrbollwerk jedoch nicht einstellen. Erst als Bastürk nach einer halben Stunde von Paulus im Strafraum gelegt wurde, nutzte Niko Kovac den fälligen Strafstoß zum verdienten 1:0. Der Treffer tat der Partie allerdings nicht gut. Während der Club zu keinem konstruktiven Angriff in der Lage war, zogen sich die Berliner mit der Führung im Rücken in die eigene Hälfte zurück.

Das überschaubare Geschehen setzte sich auch in der zweiten Halbzeit nahtlos fort. Trauriger Höhepunkt der ersten zwanzig Minuten nach der Pause war die verletzungsbedingte Auswechslung von Simunic nach einem unglücklichen Zweikampf mit dem eingewechselten Daun. Die Wolf-Truppe deutete ihre Gefährlichkeit auf fremden Plätzen erst mit einem Fernschuss von Cantaluppi nach einer guten Stunde an. Viel mehr war von den Gästen allerdings nicht zu sehen, obwohl sie mittlerweile deutlich offensiver eingestellt waren. Den Götz-Schützlingen bot sich dadurch Raum für Konter, die indes nicht effektiv zu Ende gespielt wurden. So kamen die immer stärker werdenden Nürnberger in der Schlussphase zum Ausgleich. Ein unnötiger Ballverlust im Mittelfeld kam über Daun und Kießling zu Mintal, der bei seiner ersten auffälligen Aktion eiskalt den Ausgleich markierte (79.). Eine Minute später musste Neuendorf nach Foul an Wagefeld mit der Gelb-Roten Karte den Platz verlassen, so dass es nach einer erneuten Punkteteilung für die Herthaner vor heimischem Publikum aussah. Erst in Unterzahl fanden die Gastgeber wieder zur Leidenschaft der Anfangsphase zurück und wurden dafür Sekunden vor dem Abpfiff auch belohnt. Bastürk hatte auf der rechten Seite mehrere Gegenspieler ausgetanzt und von der Torauslinie in den Fünfer gepasst. Dort stand Wichniarek goldrichtig und vollendete zum vielumjubelten 2:1-Endstand.

Kai Endres

Der Radi war ein cleverer Hund. Wenn er zu spät kam, hat er eben seine Uhr verstellt.

— Max Merkel