Sieg per Standards

Bereitete die ersten drei Gäste-Treffer per Freistoßflanke vor: Robson Ponte

In einem viertägigen Trainingslager wollten sich die Nürnberger speziell auf die Partie gegen Leverkusen einschwören. Nicht gesprochen hatten sie dabei offensichtlich über das Abwehrverhalten bei Standards des Gegners.

Keine zwei Minuten waren in Nürnberg gespielt, da war Bayer schon zum 1:0 erfolgreich. Eine Freistoßflanke von Ponte nickte Berbatov aus fünf Metern ein. Die Clubberer wehrten sich gegen den Rückstand mit viel Kampf. Eine intensive Anfangsviertelstunde im Frankenstadion erlebte nach dem Gegentreffer optisch überlegene Gastgeber. Die ganz großen Möglichkeiten wollten sich gegen die kompakt stehenden Gäste jedoch nicht einstellen. In der 20. Minute hatte Freier mit einem Pfostenschuss Pech, so dass es vorläufig nur bei der knappen Führung für die Augenthaler-Elf blieb. Nach einer halben Stunde wurden die Nürnberger für ihr unermüdliches Engagement mit dem Ausgleich belohnt. Larsen hatte nach einem Ballgewinn im Mittelfeld Torjäger Mintal angespielt. "Das Phantom" nahm aus 20 Metern Maß und traf mit einem platzierten Flachschuss zum 1:1 (30.). Leverkusen antwortete auf den Ausgleich mit wütenden Gegenangriffen. Ein weiterer Freistoß von Ponte bereitete die neuerliche Führung vor. Der Brasilianer schlug den Ball von halblinks in den Strafraum, Ramelow rutschte zwei Meter vor dem Tor in den Ball und drückte die Kugel zum 2:1 über die Linie (33.). In den letzten Minuten der ersten Halbzeit hatten beiden Seiten ihr Pulver erkennbar vorerst verschossen.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit passierte zunächst nicht viel, bis erneut Mintal auf sich aufmerksam machte. Nach einer Ecke von Wagefeld kam der Slowake im Strafraum an den Ball und erzielte gegen den zu nachlässig angreifenden Placente mit einem unhaltbaren Linksschuss in die lange Ecke das 2:2 (54.). Doch bei Freistößen von Robson Ponte war die Abwehr der Franken auch weiterhin nicht im Bilde. Nach einer Stunde bereitete der Mittelfeldakteur mit einem weiteren Standard von der halblinken Seite auch den dritten Treffer vor. Erneut konnte sich Berbatov im Kopfballduell gegen Bosacki behaupten und aus sechs Metern in die linke untere Ecke einköpfen (59.). In einer nun wieder sehenswerten Partie steckten die Nürnberger nicht auf. Mintal und Müller hatten auch bei einigen Halbchancen den Ausgleich ein Reichweite. Doch gut zehn Minuten vor dem Ende sorgte ausgerechnet der Ex-Nürnberger Krzynowek für die endgültige Entscheidung. Aus gut 20 Metern hämmerte er einen Freistoß von der halbrechten Seite in den Winkel der Torwartecke. Klewer war bei diesem Gewaltschuss ohne Abwehrchance (79.). Die Franken hatten sich mit nachlässiger Einstellung bei den Standards um den Lohn einer starken Leistung gebracht und richteten den Blick nach der Niederlage wieder auf untere Tabellenränge.

Kai Endres