Bundesliga 2004/2005 - 3. Spieltag - Sa., 28.08.2004 - 15:30 Uhr
4:1
HZ - 1 : 0

Bayer im Spielrausch

Die maßgebliche Schaltzentrale im Bayer-Spiel: Robson Ponte

Die maßgebliche Schaltzentrale im Bayer-Spiel: Robson Ponte

Die maßgebliche Schaltzentrale im Bayer-Spiel: Robson Ponte

Das Treffen der beiden Spitzenteams sollte die erste echte Standortbestimmung in der frischen Saison ergeben und hinterließ vor allem auf Seiten des FCB mehr Fragezeichen als zuvor.

Krasse Unterschiede taten sich bereits in der Anfangsphase der Begegnung auf. Bayer griff selbst- und ballsicher an, während sich der Rekordmeister an weiten Schlägen auf seine Spitzen versuchte, die die Hausherren kaum herausforderten. So bestimmte die Werkself das Geschehen mit einem großartig Regie führenden Ponte als Zentralfigur. Nach 20 Minuten knackte Bayer die keineswegs sattelfeste FCB-Defensive zum ersten Mal. Franca schickte Berbatov mit einem großartigen Flachpass steil in die Spitze. Der Bulgare, der Hargreaves abschüttelte, ließ dem entgegeneilenden Kahn keine Chance. Die Partie wurde nach diesem Tor noch einseitiger, denn Bayer ließ keinen Deut nach und hatte mit seinen beiden schnellen Spitzen Franca und Berbatov zudem Akteure, die den Münchnern mannigfaltige Rätsel aufgaben. Da es jedoch vor der Pause im Abschluss noch an der nötigen Zielsicherheit fehlte, blieb es bis zur Pause beim für die Gäste schmeichelhaften 0:1.
Der zweite Abschnitt sollte dann denkwürdige sieben Minuten beinhalten, in denen Bayer das FCB-Starensemble endgültig zerpflücken sollte. Es begann in der 52. Minute mit einem überaus ansehnlichen Doppelpass zwischen Franca und Berbatov, den der Brasilianer mit dem Außenrist über Kahn hinweg sensationell abschloss. Das 3:0 leitete der an diesem Tag farblose Deisler mit einem Fehlpass ein, den sich Placente abgriff. Der Argentinier riss mit seinem genauen Steilpass auf Franca die Bayern-Abwehr erneut auf und der Südamerikaner schob die Kugel überlegt an Kahn vorbei ins Netz (56.). Berbatov schloss die aus Bayer-Sicht phantastischen sieben Minuten ab, indem er ein ebenfalls herrliches Zuspiel Pontes mit links verwertete (59.). Magath stabilisierte mit den eingewechselten Robert Kovac und Demichelis in der Folgezeit zwar seine Abwehr, doch Leverkusen ließ mit dem 4:0 im Rücken nun doch merklich nach. Dadurch tauchten die Bayern in der Schlussphase öfter vor Torwart Butt auf und kamen durch Ballacks Kopfballtor immerhin zum Ehrentreffer (84.). Zum Schluss war Bayer dem 5:1 allerdings näher, als die Gäste dem 2:4. Das Debakel für die Bayern war indes längst perfekt.

Der hebt nicht ab, da ist der gar nicht der Typ zu.

— BVB-Trainer Bert van Marwijk über Nuri Sahin, den von 2005 bis 2020 jüngsten Dortmunder Bundesligaprofi aller Zeiten.