Bayern-Mittelfeld ein Totalausfall

Bestrafte den FCB für den Grottenkick: Gerald Asamoah

Die Länderspielpause schien dem Rekordmeister schlecht bekommen zu sein. Ohne auch nur eine einzige nennenswerte Torchance zu erarbeiten, mussten sie der diszipliniert auftretenden Elf von Ralf Rangnick alle drei Punkte überlassen.

Schon in der Frühphase der Partie misslang den hoch dotierten Kickern aus München nahezu jeder zweite Pass. Doch auch Schalke riss anfangs keine Bäume aus und fand offensiv keine rechte Bindung. Somit sahen die zahlreichen Zuschauer eine knappe halbe Stunde wenig goutierbaren Fußball für ihr Geld. Allerdings wussten sich, im Gegensatz zum FCB, die Gäste zu steigern. Nach 25 Minuten tauchte der zuletzt gesperrte Ailton mutterseelenallein vor Oliver Kahn auf, doch der Nationaltormann gewann das Duell gegen den Torschützenkönig der Vorsaison, der auch in dieser Partie ohne Torerfolg blieb. Dafür blitzte das Können seines Nebenmanns Asamoah immer wieder auf, der als einziger Akteur auf dem Platz den Begriff "Stürmer" mit Leben füllte. Torchancen fanden vor der Pause allerdings nicht mehr statt, so dass die schwache Begegnung zwischen den Erzrivalen unter Missfallenskundgebungen des enttäuschten Publikums zur Pause gepfiffen wurde.

Bei den Bayern war vor allem das hochkarätig besetzte Mittelfeld ein einziger Reinfall. Der völlig von der Rolle agierende Deisler war in der Kabine geblieben, doch auch der eingewechselte Görlitz setzte keine nennenswerten Akzente. Schalke verließ sich auf seine gut gestaffelte Defensive, hatte bei seinen seltenen Gegenzügen in Asamoah allerdings auch eine brandgefährliche Spitze im Team, die den Bayern höchste Aufmerksamkeit abverlangte. Nach 70 Minuten hatte der Nationalspieler das 1:0 auf dem Fuß, jagte die Kugel jedoch aus guter Schussposition in den Nachmittagshimmel. Der Einsatz des Schalkers wurde jedoch kurz darauf belohnt. Altintop schlug einen Freistoß vor das Bayern-Tor und der wahrlich nicht wegen seiner Kopfballstärke gerühmte Angreifer übersprang Kuffour und Lucio und nickte zum entscheidenden Treffer ein (76.). Wer nun auf ein Alles-oder-Nichts-Anrennen der Hausherren gehofft hatte, wurde auch in dieser Hinsicht enttäuscht. Von einem Makaay-Freistoß abgesehen, der knapp am rechten Torwinkel vorbei rauschte, wurde das S04-Tor nicht einmal bedroht. Der Sieg der Gäste, denen eine mittelprächtige Leistung ausreichte, war mehr als gerechtfertigt.