Stuttgart ging baden

Glänzte als unermüdlicher Antreiber und gefährlicher Freistoßschütze: Soumaila Coulibaly

Ausgerechnet beim badischen Nachbarn in Freiburg kassierte Stuttgart die erste Saisonniederlage. Die Sammer-Truppe wirkte vor allem in der ersten Halbzeit unkonzentriert und offenbarte viele Schwächen in der sonst so starken Defensive. Die Breisgauer nutzten die Stuttgarter Nachlässigkeiten geschickt und benötigten eigentlich nur in der Schlussphase das nötige Glück.

Der Auftritt in Beveren unter der Woche hatte beim VfB doch deutliche Spuren hinterlassen. Im ersten Durchgang produzierten die Schwaben vor allem in der Defensive einige ungeahnte Fehler. Bereits nach wenigen Minuten hatten die spielfreudigen Freiburger bei einem Freistoß von Coulibaly Pech, dass nicht mehr als ein Treffer am Außenpfosten heraussprang. Die Gastgeber waren im Mittelfeld deutlich präsenter als die pomadigen Stuttgarter. Einen der zahlreichen Fehler in der Gäste-Abwehr bestrafte schließlich Iashvili in der 35. Minute. Einen Tag nach seinem Geburtstag machte sich der kleine Georgier mit dem 1:0 das schönste Geschenk. Nach einer zu kurz abgewehrten Flanke setzte sich Kruppke auf der linken Strafraumseite gegen Hinkel durch und legte den Ball wunderschön in den freien Rückraum. Dort musste Iashvili aus neun Metern ungedeckt nur noch vollstrecken.

Mit der Führung im Rücken zogen sich die Freiburger im zweiten Durchgang etwas zurück. Gegen kompakt stehenden Gastgeber kamen die immer noch ideenlosen Stuttgarter lange Zeit nicht zum Zug. Erst in der Schlussphase kam Dramatik in die Partie. Zunächst musste Stranzl nach einer vermeintlichen Tätlichkeit gegen Willi in der 70. Minute mit der Roten Karte den Platz verlassen. Komischerweise konnten die Schwaben in Unterzahl ihre Gefährlichkeit deutlich steigern. Zunächst scheiterte Kuranyi in der 76. Minute am glänzend reagierenden Golz. In der 79. Minute legte der Nationalstürmer für Cacau auf, der aus einem Meter den Ball jedoch nicht im SC-Tor unterbringen konnte. Erst ein Freistoß des überragenden Coulibaly brachte in der Nachspielzeit die endgültige Entscheidung. Hildebrand machte bei dem wuchtigen Geschoss aus gut 30 Metern keine sonderlich glückliche Figur, weil er zu spät absprang.

Kai Endres