Auftakt-Sieg in Unterzahl

Doppelpack als krönender Saisoneinstieg: Roy Makaay

Biedere Gladbacher gefährdeten selbst in Überzahl den Rekordmeister zum Auftakt der 43. Bundesliga-Saison zu keinem Zeitpunkt. Valerien Ismael hatte passend zur aktuellen Spielzeit in der 43. Minute die Gelb-Rote Karte gesehen.

Das Abtasten in der Allianz-Arena dauerte bis zur 12. Minute. Dann verschätzte sich Strasser nach einem langen Ball in die Gladbacher Hälfte. Makaay wähnte sich schon auf dem Weg zum 1:0, als Borussen-Neuzugang Helveg das Leder mit der Hand aus der Gefahrenzone bugsierte. Doch der Schiedsrichter und sein Assistent an der Linie übersahen diesen Regelverstoß des Dänen, der damit nur mit Glück einem Platzverweis entging. Doch nach dieser Aktion agierten beide Seiten zumindest deutlich aktiver. Drei Hereingaben von Deisler sorgten in der Folgezeit für Unruhe in der vor allem im Luftkampf nicht immer sattelfesten Innenverteidigung der Gäste. Dennoch gestalteten die Borussen das Spiel offen und hatten in der 21. Minute die erste ganz dicke Chance. Nach einer Ecke von der rechten Seite wehrte Kahn das Leder zu kurz ab, so dass Sverkos aus acht Metern halblinker Position ungehindert abziehen konnte. Doch der Nationalkeeper reagierte gegen diesen Flachschuss glänzend und lenkte die Kugel zur Ecke. Gerade als die Gladbacher immer mutiger wurden, schlugen die Bayern eiskalt zu. Salihamidzic passte den Ball in Höhe der Mittellinie in die Tiefe auf Santa Cruz, der dem schlecht postierten Helveg enteilte. Aus vollem Lauf legte der Paraguayer den Ball zurück, der von Helveg unglücklich abgestoppt in Höhe der Strafraumkante fast zum Stillstand kam. Dort schaltete Hargreaves schneller als Oude Kamphuis und Strasser und schlenzte den Ball aus 14 Metern sehenswert zum 1:0 in den rechten Winkel. Die Bayern agierten nach der Führung deutlich druckvoller, während das Gegentor bei den Gästen deutliche Spuren hinterließ. Die weiterhin anhaltende Schwäche im Luftkampf in der Gladbacher Innenverteidigung bescherte den Gastgebern durch Ballack (32.) und Santa Cruz (37.) zwei klare Kopfballgelegenheiten, die jedoch nicht zur Resultatsverbesserung genutzt wurden. Gegen Ende der ersten Halbzeit hatten die Westdeutschen den Schock des Gegentores überwunden und näherten sich dem Ausgleich. Zunächst verpasste Helveg eine Flanke von Broich aus dem linken Halbfeld nur um Zentimeter (39.), ehe Neuville mit einem Freistoß-Hammer aus 20 Metern am glänzend reagierenden Kahn scheiterte. Zuvor hatte Ismael den Ex-Nationalspieler am Trikot gehalten und wurde vom Unparteiischen mit Gelb-Rot vom Platz geschickt, da er bereits vorbelastet war (43.).

Die Bayern begannen die zweite Halbzeit in Unterzahl deutlich defensiver. Mit Karimi für Deisler und Lizarazu für Salihamidzic wurde die Abwehr auch personell verstärkt. Dennoch waren es zunächst die Gastgeber, die nach fünf gespielten Minuten die erste Gelegenheit hatten. Ein Konter über Hargreaves kam letztlich zu Santa Cruz, der aus acht Metern halblinker Position nur den Innenpfosten traf. Glück für die Borussia, die in der Folgezeit ihr optisches Übergewicht nicht in klare Torgelegenheiten ummünzten. So war es erneut ein Konter der Bayern, der in der 65. Minute wieder für Gefahr sorgte. Der Ball kam über Hargreaves zu Santa Cruz, der erneut aus halblinker Position mit einem Schlenzer sein Ziel knapp verfehlte. In der 72. Minute nutzte schließlich Makaay die Schläfrigkeit der Gladbacher Abwehr, um nach einem Einwurf alleine vor Keller aufzutauchen. Der Ami-Keeper warf sich jedoch entschlossen in den Lupfer des Holländers und begrub auch den Nachschuss von Santa Cruz unter sich. Erst in der 78. Minute wäre das einfallslose Spiel der Gäste fast doch noch belohnt worden. Janssen tankte sich unbedrängt in den Strafraum der Bayern und spitzelte die Kugel an Freund und Feind vorbei an den Pfosten. Die Gladbacher warfen in den Schlussminuten mit dem Mut der Verzweiflung alles nach vorne und wurden eiskalt ausgekontert. Zunächst verschätzte sich Strasser bei einem Zuspiel von Jeremies auf Makaay, so dass der Holländer frei vor dem Tor seine ganze Erfahrung ausspielte und souverän zum 2:0 abschloss (86.). Die Gäste ergaben sich nun in ihr Schicksal und wurden durch den Niederländer in Reihen des Rekordmeisters ein weiteres Mal bestraft. Eine Minute vor dem Ende fand ein Steilpass von Demichelis den Stürmer, der alleine von Keller wie erwartet die Nerven behielt (89.). Durchaus bemühte Borussen waren letztlich um ein Tor zu hoch geschlagen. Daran vermochte auch der eingewechselte Oldie Giovane Elber nichts zu ändern.

Kai Endres