Bundesliga 2005/2006 - 1. Spieltag - So., 07.08.2005 - 17:30 Uhr
1:4
HZ - 1 : 1

Bayers eiskalter Triple-Schlag

Sein Kopfball läutete den K.o. der Hessen ein: Andrej Voronin

Sein Kopfball läutete den K.o. der Hessen ein: Andrej Voronin

Sein Kopfball läutete den K.o. der Hessen ein: Andrej Voronin

Aufsteiger Frankfurt musste gegen ein abgezocktes Team aus Leverkusen deftiges Lehrgeld bezahlen. Unnötigerweise halfen die Hessen bei ihrer deutlichen Niederlage auch noch gehörig mit.

Ehrgeizig begann die Eintracht mit wuchtigen Angriffen, die Werkself sogleich tief in die eigene Hälfte zu drängen. Von den ersten drei Tormöglichkeiten wurde nicht die erste (2., Cha), nicht die zweite (3., van Lent), doch die dritte genutzt. Meiers Eckstoß wurde vom aufgerückten Vasoski aus zentraler Position zum 1:0 eingenickt (7.). Von Bayer gab es anfangs kaum etwas Positives zu berichten. Zu wenig Engagement war erkennbar und zu behäbig fand der Spielaufbau statt. Vorne war gegen die aufmerksamen Frankfurter Deckungsleute völlige Funkstille angesagt. Allerdings verteilte sich die Partie nach und nach auf beide Spielhälften, ohne dass sich vor den Toren etwas anbahnte. In der 24. Minute wurde dann Paul Freier am rechten Flügel bedient, der Spycher vor seiner Flanke locker stehen ließ und in der Mitte war Berbatov per Kopf zum überraschenden 1:1 zur Stelle. Torwart Pröll war klassisch an der Hereingabe vorbeigeflogen. Dennoch blieb die Eintracht am Drücker und hatte vor der Pause auch die beiden besten Chancen, erneut eine Führung herauszuarbeiten. Zuerst köpfte Meier übers Tor (31.), dann zielte der Mittelfeldakteur mit einem Freistoß aus halbrechter Position nur knapp am rechten Pfosten vorbei (43.).

Die Augenthaler-Elf, die sich nach der Pause in der Commerzbank-Arena präsentierte, hatte nur noch wenig mit dem zurückhaltenden Haufen aus Durchgang eins zu tun. So setzte sich Schneider in der 48. Minute nach einem Ballverlust von Ochs im Mittelfeld halblinks in Szene, passte auf Athirson, dessen Flanke von der Latte auf den Kopf Voronins tropfte und von dort aus im Tor landete. Bei den Hessen häuften sich nach dem Rückstand die Abspielfehler und die Katastrophe nahm ihren Lauf. Wieder verlor die Eintracht den Ball im Mittelfeld, Voronin schickte per Zuckerpass Schneider in die Gasse, der Nationalspieler lockte Pröll aus dem Kasten und schob die Kugel per Kullerball souverän ins lange Eck (55.). Vier Minuten später spritzte Voronin zwischen Rehmer und Pröll, die sich nach einem langen Pass am Strafraumrand nicht einigen konnten und spitzelte den Ball in Richtung leeres Tor. Dort war Krzynowek so dreist und klaute Voronin den Treffer, indem er den Ball über die Torlinie drückte (59.). Natürlich war nach diesem Triple-Schlag die Luft aus dem Spiel raus. Frankfurt mühte sich zwar um eine Resultatsverbesserung, doch die Spieler konnten den Schock nicht mehr aus den Gliedern schütteln und Leverkusen brachte den Vorsprung recht locker über die Ziellinie.

Ulrich Merk

Gefehlt hat das Tor. Wie so oft, wenn man keins schießt.

— Christoph Kramer