Bundesliga 2005/2006 - 1. Spieltag - Sa., 06.08.2005 - 15:30 Uhr
3:0
HZ - 2 : 0

Vorstellung eines Abstiegskandidaten

Dusel beim Elfer - ausgefuchst beim 3:0: Sergej Barbarez

Dusel beim Elfer - ausgefuchst beim 3:0: Sergej Barbarez

Dusel beim Elfer - ausgefuchst beim 3:0: Sergej Barbarez

Die Muffe vor einem erneuten Fehlstart in die Saison verging den Hamburgern bereits nach drei Minuten. Hinzu kam, dass der Club im gesamten Verlauf der Partie kaum Gefahr ausstrahlte und sich wie ein Abstiegskandidat präsentierte.

In besagter dritter Spielminute lag der Ball bereits im Nürnberger Tor. Die Kugel war im Strafraum nach einer Flanke mehrmals von Freund und Feind mies oder gar nicht getroffen worden, ehe sie vor die Füße Mpenzas fiel, der nicht lange fackelte und mit links halbhoch ins rechte Toreck traf. Die Franken spielten in der Folgezeit zwar gefällig mit, doch ballsicherer war die Heimelf. Ungefährliche Fernschüsse blieben die einzige Ausbeute der Gäste, während der HSV zumindest durch Mpenza nach 20 Minuten eine echte Torchance besaß. Weitere brisante Szenen vor den Toren konnten allerdings nicht registriert werden. Zwar wirkte das Spiel der Hamburger souverän und druckvoll bis zur Strafraumgrenze, doch das zwingende Zuspiel in die Spitze blieb in der Regel aus. Nürnberg verlor den Ball dagegen meist schon im Mittelfeld. Als nicht wenige bereits auf dem Weg zur verdienten Bratwurst waren, touchierte Lars Müller Jarolim von hinten. Der Elfmeterpfiff hätte zwar ausbleiben können, doch Barbarez durfte anlaufen. Sein Schuss ging allerdings genau in die Tormitte, wo Torwart Schäfer den Ball erwartete. Unglücklich prallte dem Schlussmann die Kugel aber durch die Fangarme ans Bein und von dort aus ins linke Toreck (45.). Glücklicher hatte Barbarez wohl nicht einmal im Training einen Strafstoß versenkt.

Der beklagenswerte Zustand des Nürnberger Spiels machte sich auch nach dem Seitenwechsel bemerkbar. Während die Wolf-Jungs selten über mehrere Stationen kombinierten, ließ der HSV den Ball störungsfrei über zig Anspielpartner laufen, vergaß allerdings dabei, die schwache Form seines Gegners optimaler zu nutzen. Einmal fanden die Hanseaten dennoch eine Lücke. Jarolim schickte Barbarez über halbrechts steil und der Kapitän schlenzte den Ball gekonnt am herauslaufenden Schäfer vorbei ins leere Tor (60.). Auch nach diesem hoffnungslosen Rückstand kämpften die Clubberer unverdrossen weiter, doch das war viel zu wenig, denn Spielfluss konnte nicht hinzuaddiert werden. Hamburg ließ nichts mehr anbrennen, wurde aber defensiv auch nicht mehr gefordert. Mintal blieb schließlich unsichtbar, Vittek harmlos und Schroth wie Chedli unterirdisch sowie später Kießling ohne Unterstützung. Somit hätte die letzte halbe Stunde auch ersatzlos gestrichen werden können, denn für ihr Torverhältnis wollten die Gastgeber auch nicht mehr viel tun.

Ulrich Merk

Der Oberarm gehört zur Hand.

— Bela Rethy