Bundesliga 2005/2006 - 10. Spieltag - Sa., 22.10.2005 - 15:30 Uhr
2:3
HZ - 1 : 1

Kurz vorm Ziel abgefangen

Zeigte sein technisches Können vor allem beim dritten DSC-Tor: Sibusiso Zuma

Zeigte sein technisches Können vor allem beim dritten DSC-Tor: Sibusiso Zuma

Zeigte sein technisches Können vor allem beim dritten DSC-Tor: Sibusiso Zuma

Club-Trainer Wolfgang Wolf musste sich gegen Bielefeld auf eine arg verjüngte Abwehr verlassen. Vor allem in den Schlussminuten machte sich die fehlende Routine der Nachwuchskräfte nachteilig bemerkbar.

Dabei hatte gerade Youngster Dominik Reinhardt früh für den ersten Glanzpunkt auf Seiten der Club-Kicker gesorgt. Nach einer Freistoßflanke von Banovic war die Kugel kurz zwischen Freund und Feind vor dem Tor von Keeper Hain umhergeirrt, ehe Reinhardt das Ding aus dem Gewühl heraus mit dem Außenrist traf und über den Innenpfosten ins DSC-Netz bugsierte (2.). Nürnberg schien von der 2:6-Klatsche in Bremen kaum berührt, griff weiterhin munter an, doch zwei weitere Möglichkeiten für Sven Müller und Schroth wurden vertan. Die Arminen hatten allerdings nach dem sicheren Erfolg gegen Hertha reichlich Selbstbewusstsein getankt und hielten stetig und alsbald auch erfolgreich dagegen. Nach mehreren guten Chancen für beide Teams gelang den Gästen in der abwechslungsreichen Partie nach 35 Minuten der Ausgleich. Von Zuma per Doppelpass angespielt, zog Michael Fink die Kugel aus ca. 20 Metern flach und unhaltbar ins linke Eck. Vier Minuten danach war der Club wieder dran, doch Kießling setzte das Leder einen knappen Meter neben den Pfosten.

Nürnberg Stammtorwart Schäfer musste verletzungsbedingt auf einen Einsatz in der zweiten Halbzeit verzichten und der knapp 20jährige Philipp Tschauner kam zu seinem ersten Bundesligaeinsatz. Der junge Mann hatte allerdings vorerst einen ruhigen Nachmittag zwischen den Pfosten, denn Bielefeld machte wenig Anzeichen, mehr als dieses Remis mit nach Hause nehmen zu wollen. Da der Club jedoch zu umständlich gegen die massierte DSC-Deckung vorging, tat sich eine zeitlang kaum etwas vor den Toren. Eine Viertelstunde nach Wiederanpfiff hatte der Club zwar wieder ein paar Lücken gefunden, doch weder Kießling, noch Banovic brachten den Ball im Tor von Hain unter. Diese Bemühungen ließ auch Bielefeld wieder eifriger werden. So scheiterte Küntzel in der 68. Minute am jungen Tschauner. Eine weitere Viertelstunde ohne Höhepunkte strich ins Land, bis die Lage in der Schlussphase der Partie dramatische Ausmaße annahm. Zuerst bugsierte Banovic den Ball per Kopf nach einem Lattenschuss Kießlings und einer Weiterleitung Dauns über die Torlinie (83.), ehe Bielefelds Zuma seinen großen Auftritt hatte. In der 88. Minute legte er für den gerade erst eingewechselten Leon auf, dessen von Wolf abgefälschtes Geschoss unhaltbar für Tschauner ins Netz sprang. Zwei Minuten später nahm Zuma einen weiten Pass von Kobylik mit, tanzte den in diesem Moment seine Unerfahrenheit bezahlenden Reinhardt aus und schaufelte die Kugel gekonnt am verzweifelt abtauchenden Tschauner vorbei über die Torlinie. Der keineswegs enttäuschende Club nahm danach wieder die Rote Laterne in Empfang, während den Arminen der Sprung ins Mittelfeld der Tabelle gelang.

Ulrich Merk

Ich will keine Karotten, ich will Möhren.

— Volker Abramczik