Bundesliga 2005/2006 - 13. Spieltag - Sa., 19.11.2005 - 15:30 Uhr
6:1
HZ - 2 : 0

Echter Klassenunterschied

Trug sich erstmals als Torschütze ein: Naldo

Trug sich erstmals als Torschütze ein: Naldo

Trug sich erstmals als Torschütze ein: Naldo

Mit einer Galavorstellung unterstrichen die Bremer gegen total überforderte Wolfsburger ihre Ambitionen auf die Meisterschaft. Selbst mit dem 1:6 waren die VW-Städter noch gut bedient.

Kein Zweifel, bereits mit den ersten Spielzügen zeigte Werder, dass das Team gewillt war, die Wölfe an die Wand zu spielen. Micouds Geschoss in der ersten Minute strich noch knapp am Kasten von Jentzsch vorbei, doch in der 5. Minute war der Gäste-Schlussmann erstmals bezwungen. Owomoyela hatte sich über rechts durchgefummelt, auf den am Torraum befindlichen Baumann gepasst, der die Kugel per Direktabnahme einlochte. Bremen blieb am Zug, zauberte mit dem Ball und machte mit der VfL-Abwehr Kombinationsübungen, die deren Recken wohl nicht im Video-Programm hatten. Im Abschluss fehlte es den Hausherren jedoch an der letzten Konsequenz. Es dauerte eine knappe Viertelstunde, ehe sich die Gäste auf den Wirbel einzustellen wussten und gezielter und deftiger dazwischen fuhren. Das Spiel verlagerte sich mehr ins Mittelfeld und wurde dort von bissigen Zweikämpfen ohne viel Raumgewinn bestimmt. Ein Foul von Fahrenhorst an Menseguez im SVW-Strafraum erhitzte kurz die Gemüter (14.), blieb eine zeitlang jedoch der einzige tornahe Aufreger. Erst gegen Ende von Durchgang eins wurde Werder vorne wieder stärker. Borowski war aus der Versenkung aufgetaucht und hatte vor dem 16er einen Flachschuss losgelassen, der nur knapp am linken Pfosten vorbei strich (39.). Zwei Minuten später versuchte es der Nationalspieler nochmals, schoss aber drüber. Drei Mal ist Bremer Recht: Borowski im Nachschuss zentral und wieder flach von der Strafraumkante: 2:0 (43.).

Sieben Minuten waren seit dem Wiederanpfiff vergangen, ehe Bremen erneut zuschlug. Micoud war durchgebrochen, aber an Jentzsch hängen geblieben, lockte den Keeper dann tief in den Strafraum, passte nach einer Drehung auf Borowski zurück, der maßgenau ins verwaiste rechte Toreck traf. Doch plötzlich waren die Wölfe da. Eine Kombination über Hanke und der Hacke von Karhan landete beim freien Klimowicz, der Reinke austrickste und ins leere Tor kickte (57.). Drei Minuten später jedoch Werders vorzügliche Antwort: Micoud-Ecke - Klose-Kopfball - 4:1. Das Spiel war entschieden, die Schaaf-Elf nahm sich etwas zurück und konterte die Wolfsburger in der Restzeit noch zweimal erfolgreich aus. Zunächst köpfte Naldo eine Borowski-Ecke unter die Querlatte (72., erstes BL-Tor des Brasilianers), dann war Klose zur Stelle, als Quiroga bei einem Rückpass auf Jentzsch alle guten Geister alle guten Geister sein ließ. Der Top-Torjäger der Liga zeigte Jentzsch die Hacken und schob zum Endstand ein (85.). Grobe Abwehrfehler des VfL und Werders unnachgiebiger Sturmwirbel hatten sich zu einem Kantersieg addiert und einen Klassenunterschied, zumindest in dieser Partie, aufgezeigt.

Ulrich Merk

Mit Ciro kann ich nicht sprechen. Außer Avanti.

— Jürgen Klopp über Neuzugang Ciro Immobile.