Bundesliga 2005/2006 - 18. Spieltag - So., 29.01.2006 - 17:30 Uhr
0:1
HZ - 0 : 0

Werder holte wichtige Punkte

Sein spielentscheidendes Tor war gleichzeitig sein erstes für Werder in der Bundesliga: Frank Fahrenhorst

Sein spielentscheidendes Tor war gleichzeitig sein erstes für Werder in der Bundesliga: Frank Fahrenhorst

Sein spielentscheidendes Tor war gleichzeitig sein erstes für Werder in der Bundesliga: Frank Fahrenhorst

Wenige Tage nach dem umstrittenen Pokalaus gegen den FC St. Pauli schoss sich Werder Bremen sich zum Rückrundenauftakt der Bundesliga auf Platz zwei der Tabelle. Dabei waren die Hanseaten beim knappen 1:0-Sieg in Bielefeld allerdings noch weit von ihrer Topform entfernt und mussten gegen starke Arminen bis zum Schluss um die drei Punkte zittern.

Auf dem doch deutlich vom Frost angegriffenen Platz in der Bielefelder Schüco-Arena gingen beide Teams vor 25.000 Zuschauern zwar von Beginn an forsch zur Sache, meistens spielte sich das Geschehen jedoch im Mittelfeld ab. Bielefeld machte die Räume geschickt eng, das viel gerühmte Kombinationsspiel der Bremer fand wie schon gegen St. Pauli nicht statt. Nach zehn Minuten setzte sich Borowski auf links durch, seine weite Flanke nahm Frings am langen Pfosten direkt, Bielefelds Keeper Hain parierte jedoch glänzend. Im Spiel nach vorne machte sich auf Bielefelder Seite das Fehlen von Zuma (Einsatz beim Afrika-Cup) ebenso bemerkbar wie in den Bremer Reihen der Ausfall von Klose (Schulterverletzung). In der 24. Minute dann die große Chance für die Arminen zur Führung. Fahrenhorst brachte den starken Boakye im Strafraum zu Fall, Kobylik ballerte den folgenden Strafstoß jedoch nur an die Latte. Eine Minute später hatte Boakye gegen unaufmerksame Bremer die Führung auf dem Fuß, sein Schuss aus halbrechter Position strich jedoch knapp am Kasten von Andreas Reinke vorbei. Insgesamt gingen beide Teams mit einem bis dahin gerechten Unentschieden in die Kabinen.

Wenig änderte sich zu Beginn der zweiten Hälfte am Spielverlauf. Bremen wusste nach wie vor kein Mittel gegen das gute Stellungsspiel der Bielefelder. Zwar war die Mannschaft von Thomas Schaaf meist in Ballbesitz, im Spielaufbau allerdings haperte es an Genauigkeit. Borowski und Micoud enttäuschten über weite Strecken, einzig Torsten Frings wusste in punkto Einsatzfreude zu überzeugen. Torchancen aus dem Spiel heraus blieben Mangelware und so fiel der Bremer Führungstreffer logischerweise nach einer Standardsituation. Micoud setzte in der 72. Minute einen Freistoß ans Lattenkreuz, im Strafraum stand Frank Fahrenhorst goldrichtig und köpfte den Abpraller an Hain vorbei zum 1:0 ein. Bremen versuchte in der Folge das Spiel zu beruhigen, geriet in der Schlussphase allerdings förmlich ins Schwimmen. Dalovic kam auf Seiten der Arminen für Rau ins Spiel, und die verstärkte DSC-Offensivabteilung sorgte mehrmals für große Gefahr vor dem Gästetor. Vata scheiterte knapp per Kopf und Reinke konnte in der 87. Minute einen Schuss von Kobylik auf der Linie entschärfen. Nur wenig später scheiterte auch Dalovic am diesmal überzeugenden Werder-Schlussmann. Letztlich war der Bremer Sieg reichlich glücklich. Bielefeld wurde für das ansprechende Verteidigungsspiel und die besonders in der Schlussphase gefährlichen Offensivaktionen nicht belohnt. Bremen zog durch den ersten Erfolg in Bielefeld seit 21 Jahren am HSV vorbei auf Platz zwei der Tabelle und hielt den Vorsprung der Bayern zumindest in Grenzen. Bielefeld hingegen kassierte zum Beginn der Rückrunde einen herben Dämpfer und hatte sich noch längst nicht aller Abstiegssorgen entledigt.

Jan-Christoph Poppe

Ich bin müde, weil ich so viel gerannt bin.

— BVB-Stürmer Erling Haaland gab die Interviews nach dem Sieg in Leipzig auf einem Klappstuhl sitzend.