Bundesliga 2005/2006 - 18. Spieltag - Sa., 28.01.2006 - 15:30 Uhr
2:1
HZ - 0 : 1

Skibbes Pausenansprache wirkte

Hielt gut und schoss sogar den Siegtreffer: Jörg Butt

Hielt gut und schoss sogar den Siegtreffer: Jörg Butt

Hielt gut und schoss sogar den Siegtreffer: Jörg Butt

Die Werkself hatte nach der unbefriedigenden Hinrunde Besserung gelobt, machte aber vor allem im ersten Durchgang gegen die Frankfurter Eintracht genau da weiter, wo es in der Hinrunde gehakt hatte. Am Ende stand dennoch der zweite Sieg unter Coach Michael Skibbe zu Buche.

Das berüchtigte anfängliche Abtasten, also die gepflegte Langeweile, machte bereits die erste Viertelstunde zu einer Geduldsprobe. Unterbrochen wurde das Spiel im positiven Sinne danach erstmal nur von den Hessen, die kurz hintereinander zwei Mal vor Bayer-Schlussmann Jörg Butt auftauchten (Vasoski, Amanatidis), sich dabei aber nicht besonders zielsicher präsentierten. Bayer produzierte im ersten Durchgang schlichtweg Fußball zum Abgewöhnen. Während die Abwehr halbwegs neutral vor sich hin werkelte, spielte das Mittelfeld immer wieder den gepflegten Sicherheits- oder Fehlpass. Nur einmal geriet vorne Berbatov in Schussposition, zwang Nikolov jedoch nur zu einer Bilderbuch-Torwartparade (27.). Frankfurt war eine Idee kreativer. Chris musste noch damit klarkommen, dass Butt seinen Schuss in der 33. Minute entschärfte, doch als Bayer plötzlich etwas mehr riskierte, saß der erstbeste Eintracht-Konter perfekt. Über Preuß kam der Ball auf den halblinks im 16er postierten Amanatidis, der seinen Freiraum sogleich zum Führungstreffer nutzte (42.).

Die Einwechslung von Paul Freier auf Seiten der Gastgeber machte sich nach dem Seitenwechsel umgehend bemerkbar. Eine überaus heftige Kabinenansprache Skibbes hatte zudem bewirkt, dass sich die Leverkusener endlich auch ohne Ball bewegten. Torchancen folgten plötzlich in lockerer Reihenfolge, doch Schneider, Freier und Athirson schienen von ihren plötzlichen Möglichkeiten zu überrascht und zielten zu ungenau. Auch Amanatidis wusste einen der nun selteneren Gegenzüge nicht zur machbaren Vorentscheidung zu nutzen. Ein Schuss aus 20 Metern von Freier landete dann in der 67. Minute überraschend im Eintracht-Kasten. Der Ex-Nationalspieler hatte dabei das Glück, dass Copado die Kugel unerreichbar für Nikolov abfälschte. Sechs Minuten später war die weiterhin eifrige Werkself wieder erfolgreich. Vasoski hatte Athirson im Strafraum etwas zu heftig kontaktet und Keeper Jörg Butt schob den Elfer in bewährter Machart ins Netz. Frankfurt drängte in der Schlussphase erwartungsgemäß auf den Ausgleich, musste aber auch auf der Hut vor den konternden Leverkusenern bleiben. Je eine gute Möglichkeit für beide Teams (Rehmer, Babic) rundeten das zuletzt immerhin spannende Spiel noch ab, doch der zweite Sieg unter Skibbe war der Bayer-Elf nicht mehr zu nehmen. Vor dem Spiel beim FC Bayern gab es für Leverkusen aufgrund der miesen ersten Hälfte aber längst keine Entwarnung.

Ulrich Merk

Es war lustig, weil so ein kleiner Zwerg an so einem großen Trainer hing.

— Bastian Schweinsteiger zum Jubelsprung von Franck Ribery in die Arme von Trainer Louis van Gaal