Bundesliga 2005/2006 - 18. Spieltag - Sa., 28.01.2006 - 15:30 Uhr
4:2
HZ - 1 : 1

Spaßfußball in der fünften Jahreszeit

Mit zwei Toren und einer Vorlage der Chefkarnevalist: Michael Thurk

Mit zwei Toren und einer Vorlage der Chefkarnevalist: Michael Thurk

Mit zwei Toren und einer Vorlage der Chefkarnevalist: Michael Thurk

Das erste Duell der beiden Karnevalshochburgen am Bruchweg entschieden die Mainzer klar für sich. Die Kölner retteten eine zwischenzeitliche Führung nicht ins Ziel, da die Abwehr teilweise desolat auftrat. Auf den neuen Trainer Hanspeter Latour wartete noch reichlich Arbeit.

Das Abtasten auf dem Platz dauerte gerade einmal fünf Minuten. Dann bediente Friedrich seinen Mannschaftskameraden Auer mit einem gekonnten Pass in die Tiefe. Der Mittelstürmer legte den Ball anschließend mustergültig für Thurk auf, der nur noch einschieben musste (5.). Das frühe Gegentor wirkte sich auf das Nervenkostüm der FC-Defensive spürbar negativ aus. da Silva (6.) und Zidan (8.) hätten diese Verunsicherung fast mit weiteren Treffern bestraft. Doch ein überragender Wessels zwischen den Pfosten bewahrte die Domstädter vor einem höheren Rückstand. Der Schwung der Rheinhessen verflachte nach einer guten Viertelstunde. Erst in der 26. Minute musste Wessels nach einem Schuss von Thurk wieder sein ganzes Können aufbieten. Das Auslassen bester Möglichkeiten wurde den 05ern nach einer guten halben Stunde schließlich zum Verhängnis, als Friedrich seinen Gegenspieler Streller im Strafraum zu Fall brachte. Den Elfmeter verwandelte Podolski sicher zum schmeichelhaften Ausgleich (32.). In der Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs gestalteten die Geißböcke das Geschehen deutlich offener. Torchancen blieben in dieser Phase Mangelware, auch wenn es die dominanten Mainzer hin und wieder aus der Distanz versuchten. Doch ihr Pulver hatten die Gastgeber in den ersten dreißig Minuten vorerst verschossen. So ging es mit einem Unentschieden in die Kabinen.

Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit erlaubte sich Kölns neuer Trainer Latour einen treffsicheren Scherz. Nachdem zunächst die Mainzer wieder am Drücker waren, nutzte der eingewechselte Stürmer eine Vorlage von Podolski zur Gäste-Führung (49.). Diesmal ließ sich die Klopp-Truppe von dem Gegentreffer nicht schocken und stürmte munter weiter. Glück für die Rheinländer, dass sowohl ein Schuss von Noveski (51.) als auch ein Freistoß von da Silva nur an den Pfosten klatschten (53.). Und auch Thurk fehlte bei seinem Versuch zunächst das nötige Fortune (54.). Eine Minute später musste die löchrige Abwehr der Kölner aber doch den nächsten Gegentreffer schlucken. Thurk setzte sich gegen zwei Abwehrspieler durch und vollendete mit einem strammen Schuss in die kurze Ecke (55.). Dieser dramatische Auftakt in die zweite Halbzeit ließ die Vorfreude der Zuschauer auf die Schlussphase ansteigen. Nach einer guten Stunde war die Partie schließlich erneut gedreht. Zidan tanzte den hüftsteifen Zivkovic aus und vollendete mit einem kontrollierten Abschluss in die lange Ecke (61.). Die Mainzer behielten im Anschluss ihre optische Überlegenheit bei. Ruman versiebte fünf Minuten vor Schluss die endgültige Entscheidung. Vollkommen frei zog er die Kugel aus zehn Metern über den Querbalken. Die Kölner versteckten ihre Schlussoffensive geschickt hinter relativ ungefährlichen Konteransätzen. Kurz vor dem Ende leitete der überragende Thurk die endgültige Entscheidung ein. Nach einem herrlichen Solo legte er das Spielgerät auf Auer zurück, der aus wenigen Metern mühelos einnetzte (87.). Die Mainzer konservierten mit diesem verdienten Erfolg ihren Vier-Punkte-Abstand zu den Abstiegsrängen. Den Kölnern fehlten dagegen schon fünf Zähler zum rettenden Ufer.

Kai Endres

Ich habe die Mannschaft immer in Schutz genommen. Aber nach dem Auftritt gegen Frankfurt kann ich das nicht mehr machen.

— BVB-Vorstandschef Hans-Joachim ,,Aki" Watzke nach einem 1:2 gegen Eintracht Frankfurt, das die Champions-League-Quali der Dortmunder arg gefährdete...