Bundesliga 2005/2006 - 19. Spieltag - Sa., 04.02.2006 - 15:30 Uhr
1:1
HZ - 0 : 1

An Tremmel gescheitert

Ließ sich nur von einem abgefälschten Schuss überwinden: Gerhard Tremmel

Ließ sich nur von einem abgefälschten Schuss überwinden: Gerhard Tremmel

Ließ sich nur von einem abgefälschten Schuss überwinden: Gerhard Tremmel

Zwei recht unterschiedliche Halbzeiten sahen die Zuschauer bei ihrem Besuch in der Commerzbank-Arena. Zuerst zeigten sich die Berliner endlich einmal von ihrer besseren Seite, doch spätestens nach dem Platzverweis von Madlung (Gelb-Rot) hatte die Eintracht eigentlich alle Trümpfe in der Hand.

Der für den verletzten Hertha-Stammtorwart Fiedler zwischen den Pfosten aufgestellte Gerhard Tremmel wurde zwar nach sechs Spielminuten bereits ernsthaft geprüft, doch die erste halbe Stunde der Partie stand deutlicher im Zeichen der Berliner, die einzig mit dem Manko leben mussten, dass Neuzugang Sverkos im Sturmzentrum die Erwartungen nicht erfüllte. Nach drei Minuten hatte der Ex-Gladbacher bereits eine Marcelinho-Flanke verpasst. Auch im weiteren Verlauf fiel auf, dass die überlegenen, spielfreudigeren Gäste vorne an ihren Abstimmungsproblemen scheiterten. Glück hatte Hertha dann beim 1:0. Marcelinho legte Boateng vor dem 16er zentral per Hackentrick auf und der Schuss des Youngsters ging durch die Hosenträger von Nikolov, der selbst im Nachfassen nicht gut aussah und die Pille erst hinter der Torlinie erwischte (20.). Erst als Amanatidis erneut an Tremmel scheiterte (30.), schien Frankfurt ins Spiel zu kommen. Weitere Möglichkeiten für Meier, Chris und nochmals Amanatidis wurden teils leichtfertig vertan. Insgesamt war die Führung der Berliner aber dennoch nicht ganz unverdient.

Der erste Sturmlauf der Hessen nach dem Anpfiff zum zweiten Durchgang verpuffte zwar recht schnell, doch als Jones einen zu kurz abgewehrten Ball zentral vor dem Strafraum der Gäste erwischte und sein Schuss von einem Berliner Bein abgefälscht wurde, stand es 1:1 (59.). Hertha stellte sich dem Frankfurter Ansturm nun etwas rustikaler entgegen und musste nach 69 Minuten prompt auf seinen Abwehrmann Madlung verzichten, der nach zwei harten Einsätzen Gelb-Rot sah. In der restlichen Spielzeit stand vor allem Tremmel im Blickpunkt des Geschehens und bewährte sich in mehreren Szenen als absolut vollwertiger Fiedler-Ersatz. Vor allem der aufgerückte Ex-Berliner Rehmer hatte zwei Hunderprozentige (81., 87.), die Herthas Schlussmann zunichte machte. Unterm Strich hatten sich die Hauptstädter aber dennoch ganz gut aus der Affäre gezogen und sich in Unterzahl mit zähem Kampf und einem guten Keeper den Punkt redlich erarbeitet. Frankfurt muss sich vor allem darüber Gedanken machen, wie man zukünftig die Torchancen besser nutzen könne.

Ulrich Merk

Wir brauchen das Geld.

— Ottmar Hitzfeld auf die Frage, warum Göktan und Bugera abgegeben wurden