Bundesliga 2005/2006 - 19. Spieltag - So., 05.02.2006 - 17:30 Uhr
1:1
HZ - 0 : 0

Typisch leistungsgerecht

Hatte nicht nur beim Ausgleich starke Szenen: Jiri Stajner

Hatte nicht nur beim Ausgleich starke Szenen: Jiri Stajner

Hatte nicht nur beim Ausgleich starke Szenen: Jiri Stajner

Peter Neururer und Hans Meyer hatten als neue Übungsleiter seit Amtsantritt bei ihren Klubs für Aufschwung gesorgt. Die gerechte Punkteteilung vor 32.000 Zuschauern in der AWD-Arena war zwar für beide Teams nicht wirklich ein Erfolg, bestätigte aber die solide Arbeit der Mannschaften und ihrer Trainer.

Nürnberg erwischte dabei den besseren Start. Der seit Wochen konstant gute Kießling scheiterte nach wenigen Minuten aus der zweiten Reihe, auf der Gegenseite vergab Brdaric nach Vorarbeit von Balitsch (7.) Danach allerdings verflachte die Partie deutlich. Auf beiden Seiten stand die Abwehr sicher, Nürnberg hatte aufgrund der offensiveren Ausrichtung allerdings mehr Spielanteile. Hannover kam in der 17. Minute durch einen Zuraw-Kopfball noch einmal gefährlich vor das Club-Tor. Ein Freistoß von Ivica Banovic war die gefährlichste Aktion der Nürnberger vor der Pause, in der beide Mannschaften aufgrund der wenigen Anstrengungen den Tee nicht wirklich verdient hatten.

Eine belebende Wirkung muss der Aufenthalt in den Kabinen vor allen Dingen auf die Clubberer gehabt haben. Den Beginn des zweiten Durchgangs dominierte die Meyer-Elf. Balitsch konnte einen gefährlichen Kopfball von Nikl kurz nach Wiederanpfiff gerade noch entschärfen, in der 56. Minute wurde das druckvolle Spiel der Franken dann belohnt. Vittek drückte einen zur Vorlage gewordenen Querschläger von Kießling zum 1:0 über die Linie. Hannover wollte danach vor eigenem Publikum den Ausgleich, konnte jedoch lange Zeit nicht. Auch die Einwechslung von Sousa (58.) vermochte keinen Schwung ins Spiel der Niedersachsen zu bringen. Erst 20 Minuten vor Schluss platzte bei Neururers Elf der Knoten. Der starke Stajner wurde schließlich in der 74. Minute von sämtlichen Nürnberger Defensivkräften gnädig übersehen und konnte völlig ungehindert einen Sousa-Freistoß zum Ausgleich einköpfen. Hannover wollte nach dem Ausgleich mehr, kam allerdings nicht mehr zwingend vor das Tor von Schäfer. Das typisch leistungsgerechte Unentschieden war für 96-Keeper Robert Enke zu wenig: "Unser Ziel waren drei Punkte. Mit den ständigen Unentschieden kommen wir nicht hoch. Allerdings fallen wir auch nicht runter und bewegen uns im Moment irgendwo im Niemandsland." Nürnberg hingegen blieb erstmals seit sieben Jahren in der Bundesliga fünf Spiele hintereinander ungeschlagen und konnte selbstbewusst zurück nach Franken reisen.

Jan-Christoph Poppe

Ich bewundere meine Frau.

— Otto Rehhagel auf die Frage, ob er Franz Beckenbauer bewundert.