Bundesliga 2005/2006 - 20. Spieltag - Di., 07.02.2006 - 20:00 Uhr
2:0
HZ - 0 : 0

Keine Gnade für den Fußballgott

Stellte das Spiel auf den Kopf: Markus Brzenska

Stellte das Spiel auf den Kopf: Markus Brzenska

Stellte das Spiel auf den Kopf: Markus Brzenska

Mit Sprechchören wurde Jürgen Kohler bei seiner Rückkehr in die Signal-Iduna-Arena von den Fans der Schwarz-Gelben begrüßt. Als neuer Übungsleiter des MSV wollte er die Gesänge alsbald verstummen lassen. Dies gelang jedoch nur eine gute Stunde.

Die Dortmunder begannen die Partie optisch überlegen, ohne dabei in Strafraumnähe zwingend zu werden. Zu oft kam gegen die Defensivkünstler von der Wedau das letzte Zuspiel nicht an. Zudem wurde das Flügelspiel sträflich vernachlässigt. Duisburg traute sich erst nach einer guten Viertelstunde ernsthaft über die Mittellinie. Bis zum Eingreifen eines der beiden Torhüter verging immerhin eine knappe halbe Stunde. Dann musste Weidenfeller gegen Biliskov sein Können unter Beweis stellen, um einen Rückstand zu verhindern (28.). Auf der anderen Seite kam ausgerechnet der kleine Gambino nach einer Flanke von Odonkor zu einer Kopfballchance, der Ball rauschte jedoch knapp über den Querbalken (31.). Kurz vor dem Wechsel musste auch Georg Koch ernsthaft zupacken, um einen Schuss von Odonkor in die lange Ecke zu parieren (38.). Damit hatten beide Seiten ihr Pulver in der Offensive verschossen. Die Hausherren setzten ihre klare optische Überlegenheit nicht konsequent um. Duisburg fehlte zu diesem Zeitpunkt noch der Mut.

Erst zu Beginn der zweiten Halbzeit trauten sich die Gäste etwas mehr zu. Bei einigen gefährlichen Kontern in der Anfangsviertelstunde schien die Führung nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Zunächst scheiterte Kurth am glänzend reagierenden Weidenfeller, ehe Lavric im Nachschuss das leere Tor verfehlte (54.). Und nach einer guten Stunde behauptete sich der Slowene im Laufduell gegen Wörns, um beim Abschluss unglücklich am Pfosten zu scheitern (62.). Das Spiel war nun völlig offen. 20 Minuten war von den Gastgebern offensiv nichts zu sehen. Die erste Gelegenheit hatte Smolarek, die Koch im letzten Moment vereitelte. Den anschließenden Eckball brachte Sahin von der rechten Seite nach innen, der am ersten Pfosten unglücklich verlängert wurde. Nutznießer war Brzenska, der unbedrängt zum glücklichen 1:0 für die Heimelf vollstreckte (68.). Duisburg warf nach dem Rückstand alles nach vorne und lief fünf Minuten vor dem Ende in den entscheidenden Konter. Degen wurde in höchster Not von Willi am Abschluss gehindert, der für seine Notbremse im Strafraum die Rote Karte erhielt. Den folgenden Elfmeter versenkte Rosicky glücklich zu seinem ersten Saisontor. Koch war noch mit der Hand am Ball, vermochte aber den Einschlag nicht zu verhindern (87.). Mit viel Geduld und zwei Standardsituationen sicherte sich der BVB drei wichtige Punkte im Kampf um das internationale Geschäft. Die Zebras verpassten trotz ansprechender Leistung den Sprung ans rettende Ufer.

Kai Endres

Wenn das Schiff sinkt und alle müssen helfen, da kann mir doch der Koch nicht sagen: Ich kann nur die Bratpfanne halten!

— Otto Rehhagel