Bundesliga 2005/2006 - 20. Spieltag - Mi., 08.02.2006 - 20:00 Uhr
2:1
HZ - 0 : 0

Ailton verletzt - Punkte weg

Erzielte in sehenswerter Manier das 2:0: Vahid Hashemian

Erzielte in sehenswerter Manier das 2:0: Vahid Hashemian

Erzielte in sehenswerter Manier das 2:0: Vahid Hashemian

Eine dicke Überraschung ereignete sich beim Spiel zwischen Hannover und Hamburg. Nach einem ausgeglichenen Spiel gewannen die Niedersachsen, und das nicht mal unverdient, gegen einen kämpfenden, jedoch nicht überzeugenden HSV.

Danach sah es in der ersten Hälfte aber gar nicht aus. Die Hamburger kamen gut ins Spiel und drückten die Hannoveraner regelrecht in ihre eigene Hälfte. Aus diesem Übergewicht konnte kein Tor erzielt werden. Die Kreativität eines Rafael van der Vaart, der sich noch im Aufbautraining befand, fehlte an allen Ecken und Enden. Dazu verletzte sich Ailton in der 29. Minute so schwer, das er ausgewechselt und mit einem Kieferbruch in die UNI-Klinik Hannover eingeliefert wurde. So blieben Torchancen Mangelware. Auch die gelegentlichen Konter der Hannoveraner wurden von der HSV-Abwehr im Keim erstickt oder durch Fahrlässigkeiten in den eigenen Reihen vertändelt. So stand es zur Halbzeit null zu null.

Nach der Pause dann ein anderes Bild. 48. Minute, Stajner trat einen Eckball von der linken Seite weit auf den zweiten Pfosten. Zuraw wurde nicht konsequent gedeckt, so dass der Pole aus sechs Metern mit einem wuchtigen Kopfball unhaltbar einköpfte. Der Spielverlauf war damit völlig auf den Kopf gestellt. Zudem verloren die Hanseaten daraufhin ihre Linie und überließen den Niedersachsen das Feld, die dann für ihr Engagement belohnt wurden. Hashemian, der von Yankov auf der linken Seite herrlich frei anspielt wurde, ließ seinen Landsmann Mahdavikia wie einen Schuljungen stehen und bombte den Ball aus 20 Metern, unhaltbar für Wächter, unten rechts ein. In den letzten zwanzig Minuten versuchte der HSV noch einmal alles zu geben, allen voran Mahdavikia, der das Spiel von der rechten Seite anpeitschte. In der 82. Minute schafften die kämpfenden Hanseaten den Anschlusstreffer: Jarolim flankte nach einem Eckball vor den Fünfmeterraum. Barbarez stieg hoch und köpfte vorbei am erstarrten Enke punktgenau in die Torecke. Doch das war es dann auch schon. Die Niedersachsen sicherten sich, aufgrund der zweiten Hälfte, einen verdienten Sieg und bleiben seit nunmehr acht Spielen ungeschlagen. Dem HSV fehlte anfangs die Durchschlagskraft und machte sich zu spät auf die Aufholjagd. Neben dem Rückschlag im Kampf um die Champions-League, fiel der Verlust von Ailton besonders ins Gewicht. Auf das Resultat der Partie angesprochen, triumphiert 96-Coach Peter Neururer auf seine Weise: "Heute hat der große HSV gegen den kleinen HSV verdient gewonnen."

Joscha Lienen

Es war eine Steigerung gegenüber der letzten Europameisterschaft.

— DFB-Boss Gerhard Mayer-Vorfelder zum deutschen EM-Vorrunden-Aus 2004, mit zwei geschossenen Toren.