Bundesliga 2005/2006 - 20. Spieltag - Di., 07.02.2006 - 20:00 Uhr
2:2
HZ - 1 : 1

Abstiegsgipfel ohne Sieger

Behielt beim Foulelfmeter die Nerven: Boubacar Sanogo

Behielt beim Foulelfmeter die Nerven: Boubacar Sanogo

Behielt beim Foulelfmeter die Nerven: Boubacar Sanogo

Die Stille nach dem Abpfiff des Kellerduells brachte die Stimmung deutlich zum Ausdruck. In einer umkämpften Partie war der Punkt für beide Mannschaften zu wenig. Die Kölner nutzten eine zweimalige Führung nicht zum Sieg.

Vor 28.000 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion erwischten die heimischen Pfälzer in einem klassischen Sechs-Punkte-Spiel den schwungvolleren Start. Die Kölner waren zu Beginn ausschließlich auf eine kompakte Defensive bedacht. Dadurch fehlten einem soliden Auftakt in der ersten Viertelstunde die großen Möglichkeiten. Einziger Ausdruck der Lauterer Überlegenheit war ein Distanzschuss von Reinert, den Wessels mühelos parierte (14.). Praktisch im Gegenzug tauchte Streller frei vor Macho auf, wurde aber im letzten Moment von Schönheim am Abschluss gehindert (15.). Doch je länger die Partie dauerte, desto zerfahrener wurde das Geschehen auf dem Rasen. Viele Zweikämpfe ließen keinen vernünftigen Spielfluss aufkommen. Kaiserslautern wirkte bemüht, während die Geißböcke weiterhin nur reagierten. Von Fußballgenuss konnte lange Zeit keine Rede sein. Umso überraschender fiel dann die Führung der Rheinländer. Bei einem Pass von Grammozis in die Spitze reagierte Streller schneller als der schwache Engelhardt, legte die Kugel an Torhüter Macho vorbei und schob aus wenigen Metern zum schmeichelhaften 1:0 ein (38.). Die Antwort der Wolf-Truppe auf den Rückstand ließ nicht lange auf sich warten, da Sinkiewicz gut 120 Sekunden später beim Luftkampf gegen Sanogo im Strafraum mit der Hand klärte. Der Mann von der Elfenbeinküste trat anschließend auch zum Strafstoß an und ließ Wessels keine Abwehrmöglichkeit (41.). Das Spiel nahm kurz vor der Pause endlich die lange vermisste Fahrt auf. Den Abschluss bildete ein Schuss von Streller, der sein Ziel knapp verfehlte.

Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischten erneut die Betze-Buben. Für Gefahr sorgte jedoch nur ein Flankenball von Skela, den Sinkiewicz fast ins eigene Netz verlängert hätte (51.). Doch schon bald hatte der Kampf wieder die Oberhand über die Spielkultur gewonnen. Torchancen blieben dadurch auf beiden Seiten Mangelware. Bei den Westdeutschen versuchte es der sehr engagierte Podolski hin und wieder aus der Distanz. Erst in der Schlussphase wurde es wieder dramatisch, als zunächst Streller seinen Doppelpack perfekt machte. Der Schweizer ließ dabei einen langen Ball auf Podolski prallen. Der Nationalspieler bediente seinen Sturmkollegen anschließend mit einem eleganten Zuspiel, das dieser gegen Béda und Torhüter Macho mit einem unhaltbaren Schuss in die lange Ecke nutzte (74.). Hatte die erste Führung des FC noch gut zwei Minuten gehalten, vergingen bis zum erneuten Ausgleich nur 78 Sekunden. Dann war Schönheim nach einer Flanke von Höiland mit einer Volleyabnahme zur Stelle. Völlig freistehend setzte er die Kugel per Aufsetzer aus sieben Metern ins Netz. Der Startschuss für dramatische letzte Minuten war damit gefallen. Zum Held des Tages hätte Mikic werden können, dessen Schuss eine gekonnte Fußabwehr von Wessels am Überschreiten der Torlinie hinderte (78.). Das Spiel lebte jetzt von der großen Spannung, wurde aber zunehmend von hektischen Aktionen dominiert. Verbissen kämpften beide Teams um den Siegtreffer. Erneutes Pech für die Lauterer in der Schlussminute, als Zandi mit einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld nur die Latte traf. Letztlich blieb es beim Remis, das die Sorgen bei den Kellerkindern der Liga nicht kleiner werden ließ.

Kai Endres

Effe, zeig den Führerschein!

— Fangesang von Eintracht Frankfurt zu Bayern Münchens Stefan Effenberg, der nach einer Alkoholfahrt den Führerschein verloren hatte.