Bundesliga 2005/2006 - 21. Spieltag - Sa., 11.02.2006 - 15:30 Uhr
2:1
HZ - 1 : 1

Veh ohne Zauberstab

Stand zweimal goldrichtig:
<br>Isaac Boakye

Stand zweimal goldrichtig:
Isaac Boakye

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Isaac Boakye

Stuttgarts neuer Trainer probierte es mit frischer Taktik, aber Bielefeld erwies sich nicht als der Gegner, an dem der VfB gesunden könnte. Statt der erhofften Belebung im Angriff strauchelte auch die Abwehr der Gäste und ermöglichte den Arminen einen sauberen Arbeitssieg.

Obwohl Zuma wieder einsatzfähig war, lief Bielefeld unverändert zum 1:1 am Mainzer Bruchweg auf. Armin Veh hatte bei seinem Debüt sowohl Hitzlsperger als auch Hinkel zu ersetzen und zauberte den 18-jährigen Andreas Beck aus dem Hut. Er nahm den rechten Part in der neu formierten Hintermannschaft ein. Als man immer noch dachte, jetzt könnte es eigentlich losgehen, waren fast unbemerkt schon 30 Minuten vergangen. Kein Spielwitz, kein Risiko und keine Torchancen – man brauchte eine Weile um sich abzutasten. Doch plötzlich erwachte das Spiel und Bielefeld ging in Führung. Kobylik war links durchgebrochen und flankte hoch auf Küntzel. Der bolzte direkt aufs Tor und traf die Fußspitze von Boakye, welche dem Ball noch die entscheidende Richtungsänderung zum 1:0 gab (31.). Nun kam auch Stuttgart zur ersten Torchance, und auch die führte prompt zum Tor. Westermann köpfte nach einer Ecke direkt vor die Füße von Magnin, der aus 18 Metern volley ins Netz traf (37.). Langsam kam die Partie in Fahrt, aber der Pausenpfiff stoppte die späten Mühen beider Mannschaften.

Zwar kamen beide Teams aus den Kabinen zurück, aber auf dem Platz stand nur noch eine. Als hätten sie den Teufel im Nacken, stürmten die Hausherren nun auf Hildebrand zu kamen sofort zu Chancen. Westermann scheiterte mit einem Kopfball nach einer Ecke, doch gleich darauf wurde Masmanidis glänzend frei gespielt und stand allein vor dem Stuttgarter Keeper. Der konnte zwar parieren, wehrte den Ball aber genau auf Boakye ab, der nur noch ins leere Tor einschieben musste (50.). Nun war der VfB genötigt, etwas mutiger nach vorn zu spielen. Doch die neue 4-5-1-Taktik mit Gomez als einzigem Stürmer und Tomasson als verkapptem Spielmacher ging völlig in die Hose. Nach und nach brachte Veh noch Grönkjaer, Ljuboja und Cacau ins Spiel, doch die ungenauen Anspiele wurden immer wieder leichte Beute für die kompakte Defensive der Arminia. Die beste Chance zum Ausgleich vergab Ljuboja per Kopf (65.), aber insgesamt hatte diese Leistung keinen Auswärtspunkt verdient. Auch wenn Stuttgart das erste Tor der Rückrunde gelang, zeigte sich vor allem die Offensive in erschütterndem Zustand. Bielefeld kam ohne großen Aufwand zu drei Punkten und am Ende mochte man gar nicht glauben, dass es Stuttgarts erste Auswärtsniederlage war.

Maik Großmann

Für mich ist The Mischung in the taktisch Dinge von Paris noch ein Work in Progress.

— Jesse Marsch, Trainer RB Leipzig, analysiert Paris St.-Germain...