Bundesliga 2005/2006 - 22. Spieltag - So., 19.02.2006 - 17:30 Uhr
1:2
HZ - 1 : 1

Hanseaten erneut auf Bayern-Jagd

An beiden HSV-Toren maßgeblich beteiligt: Piotr Trochowski

An beiden HSV-Toren maßgeblich beteiligt: Piotr Trochowski

An beiden HSV-Toren maßgeblich beteiligt: Piotr Trochowski

Der Hamburger SV wetzte die Scharte der Uefa-Cup-Niederlage gegen Thun aus und erkor sich dabei die Frankfurter Eintracht zum Opfer. In einer umkämpften Partie gewannen die Hanseaten nach Treffern von Trochowski und van Buyten bei einem Gegentor durch Alex Meier. Durch den Erfolg positionierten sich die Hamburger wieder vor Bremen als schärfste Bayern-Verfolger.

50.000 Zuschauer sahen eine von Beginn an rasant geführte Begegnung. Trainer Thomas Doll veränderte im Vergleich zum Uefa-Cup sein Team und brachte Takahara und Boulahrouz für Lauth und Demel. Allerdings schienen sich die Hamburger noch zu überlegen, wie sie das Spiel zu gestalten hatten, während die Hessen schon munter drauflos spielten. Ochs brachte in der siebten Minute eine Flanke nach innen, doch Wächter war vor Meier auf dem Posten. Aufregung dann in der 12. Minute: Barbarez ging auf das Frankfurter Tor zu und Vasoski zog ihn zu Boden. Statt der Roten Karte zeigte Schiedsrichter Fleischer allerdings Freistoß für Frankfurt an. Das Glück dieser Situation fehlte der Funkel-Truppe acht Minuten später. Barbarez brachte den Ball hoch in den Strafraum, Trochowski bekam die Fußspitze an die Vorlage und schoss im Fallen zum 1:0 für den HSV ein (20.). Frankfurt wusste mit dem Rückstand zwar ganz gut umzugehen, sorgte allerdings selten für wirkliche Gefahr vor dem Kasten von Wächter, zumal sich die Hamburger jetzt zurückzogen und auf Konter lauerten. Erst gegen Ende der ersten Hälfte drehten die Hessen dann auf. In der 40. Minute besorgte Copado nach abgefälschter Flanke beinahe den Ausgleich. Wenig später prüfte Meier mit einem satten Fernschuss Wächter, der dann folgerichtig in der 42. Minute hinter sich greifen musste. Meier köpfte nach einem Einwurf von Chris van Buyten an, die Schulter des Belgiers lenkte den Ball in den Kasten.

Mit dem verdienten Unentschieden ging es in die Kabinen; mit einem schwungvollen HSV startete die Partie dann in den zweiten Durchgang. Takahara prüfte Nikolov aus 20 Metern (51.). Eine Minute später legte Trochowski für van Buyten auf, der ließ diesmal die Schulter aus dem Spiel und hämmerte den Ball in den Winkel des richtigen Tores (2:1, 52.) Wie schon nach dem 1:0 zeigte sich die Eintracht auch diesmal nicht geschockt, sondern war um Akzente bemüht. Und wieder ließ der HSV es auch jetzt ruhig angehen. Lange Zeit blieb es allerdings bei zaghaften Akzenten der Frankfurter, die nicht mit letzter Konsequenz für wirkliche Gefahr sorgen konnten. Erst in der Schlussphase hagelte es dann Chancen im Akkord für die Hessen. Copado scheiterte mit einem Kopfball an Wächter (79.); in der 89. und 90. Minute brachten der eingewechselte Cha sowie Meier ihre Kopfbälle nicht im Hamburger Gehäuse unter. Die drei Punkte nahm der HSV vor allen Dingen dank mangelnder Präzision der Hessen mit an die Elbe und machte sich mit acht Zählern Rückstand auf den Rekordmeister wieder zum Bayernjäger Nummer eins. Frankfurt verlor zum zweiten Mal hintereinander vor heimischem Publikum und rangierte mit 25 Punkten vorerst jenseits von Gut und Böse auf Platz 11 der Tabelle.

Jan-Christoph Poppe

Gehe ich jetzt nicht zur Arbeit, bin ich eine Pflaume.

— Bernd Hölzenbein, Manager von Eintracht Frankfurt, nach dem ersten Bundesliga-Abstieg.