Bundesliga 2005/2006 - 22. Spieltag - Sa., 18.02.2006 - 15:30 Uhr
1:2
HZ - 1 : 2

Diesmal flog nur ein Berliner

Sein Tor brachte den Sieg:
<br>Zlatan Bajramovic

Sein Tor brachte den Sieg:
Zlatan Bajramovic

Sein Tor brachte den Sieg:
Zlatan Bajramovic

Sprühendes Selbstvertrauen hatte man von Hertha nicht gerade erwartet, und immerhin war das Spiel gegen Schalke etwas ansprechender als die Blamage gegen Bukarest. Doch zum ausufernden Unvermögen gesellte sich auch noch Pech, so dass die knappe Niederlage gegen clevere Schalker als unglücklich gelten darf.

Falko Götz hatte etwas Rückgrat beweisen und Marcelinho aus dem Team nehmen wollen. Die Mannschaft allerdings sträubte sich gegen diese Maßnahme, so dass der Brasilianer doch auflaufen durfte. Kummer machte Götz aber auch die Abwehr, die er wegen der Ausfälle von Friedrich, Fathi, Simunic und Schröder komplett neu besetzen musste. Dennoch hatte Hertha Besserung gelobt, doch gleich nach fünf Minuten setzte es den ersten Faustschlag ins Gesicht. Christian Poulsen schlug einen 30-Meter-Pass auf Asamoah, der van Burik und Chahed vernaschte und aus kurzer Distanz zur Gästeführung einschoss. Damit war Schalkes erster Angriffsschwall beendet, doch mit kluger Raumaufteilung verstanden es die Knappen, den Gegner einzulullen und dem traditionell schwachen Berliner Sturm die Hände zu binden. So blieben Hertha nur die Standards, die Kovac (13.) und Madlung (15.) Kopfballmöglichkeiten eröffneten, doch es kam nichts dabei herum. Nach einer halben Stunde aber war Hertha deutlich überlegen und verdiente sich den Ausgleich. Marcelinho flankte in die Mitte, wo Rost den Ball nicht festhalten konnte. Sverkos passte zurück auf Madlung, der kurz und trocken zum 1:1 einschob (33.). Das sollte Hertha Kraft für eine offensive zweite Hälfte geben, doch Schalke hatte den ersten Durchgang noch nicht abgehakt und zog das Tempo plötzlich noch mal an. Fast mit dem Halbzeitpfiff konnte sich Bajramovic nach einem weiten Pass gegen Madlung und van Burik durchsetzen und brachte Schalke aus 14 Metern wieder in Führung.

Hertha kam dennoch gestärkt aus der Kabine und übernahm direkt die Initiative. Trotz neuer Zwei-Mann-Sturmtaktik war aber meist am Sechzehner Schluss. Sverkos und Pantelic lieferten sich einen harten Wettbewerb in Harmlosigkeit, den Pantelic knapp gewinnen konnte. Auch Marcelinho unterstrich seine Form der letzten Wochen und fiel lediglich durch eine neue alberne Frisur auf. Schalke spielte klug, aber ungefährlich. Lincoln vergab die beste Kontermöglichkeit (65.) und nur eine Minute später flog Fabian Ernst nach hartem Einsteigen gegen Bastürk mit Gelb-Rot vom Platz. Das schien Herthas Glück zu sein, denn nun waren neue Räume vorhanden und Berlin entwickelte etwas mehr Torgefahr. Doch mitten in die Angriffbemühungen hinein sah auch Gilberto die Ampelkarte (Berlins fünfter Platzverweis im dritten Spiel) und nahm Hertha damit die letzte Luft. Mit Glück und Geschick konnte Schalke den Sieg über die Zeit retten und drei Punkte mitnehmen. Für Hertha war es die unglücklichste Schlappe der letzten Wochen, aber es blieb eine Niederlage.

Maik Großmann

Wer am Samstag nicht so läuft, wie ich mir das vorstelle, der kann ja am Sonntag noch laufen.

— Werner Lorant