Bundesliga 2005/2006 - 23. Spieltag - So., 26.02.2006 - 17:30 Uhr
2:1
HZ - 1 : 0

Madlung blieb sich treu

Darf selten durchspielen:
<br>Alexander Madlung

Darf selten durchspielen:
Alexander Madlung

Darf selten durchspielen:
Alexander Madlung

Beide Mannschaften standen schon im Vorfeld der Begegnung unter gehörigem Druck. Die Zebras, weil es womöglich die letzte Chance war, den Anschluss zu den Konkurrenten im Abstiegskampf nicht zu verlieren, und die Hertha musste ihrerseits die Talfahrt von elf sieglosen Spielen in Folge stoppen.

Dementsprechend verhalten begann auch die Partie. Erst in der 17. Minute war es ein Freistoß, der den ersten Höhepunkt darstellen sollte: Marcelinho zirkelte den Ball über die Duisburger Mauer, aber auch über das Tor. Nur eine Minute später sah Madlung die Rote Karte: Lavric war alleine durch und wurde von Madlung attackiert. Der Verteidiger wollte den Ball vom Fuß des Duisburgers wegspitzeln, traf aber seine Wade. Schiedsrichter Dr. Jochen Drees zeigte auf den Punkt und dem Herthaner Rot. Madlungs dritter (!) Platzverweis in den letzten fünf Pflichtspielen. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Tararache souverän in die rechte Torecke (20.). Danach blieb das Spiel trotz Berliner Unterzahl ausgeglichen. Duisburg hatte auf Grund des fehlenden gegnerischen Verteidigers mehr Raum in der Offensive, konnte diesen aber nicht nutzen. Jedoch konnten weder Lottner (23.) noch Lavric (34.) Kapital aus den zwei einzigen Chancen schlagen. Hertha versuchte Duisburg auf Distanz zu halten, kam aber zu keiner nennenswerten Torchance.

Die Zebras kamen mit großem Selbstbewusstsein aus den Katakomben. Lavric schoss in der 49. Minute aus 14 Metern noch daneben. Doch nur eine Minute später konnte der Slowene sein Torkonto um einen Treffer ausbauen: Lottner knallte aus 25 Metern den Ball an die Unterkante der Latte, von dort sprang das Leder zum goldrichtig stehenden Lavric, der gegen den geschlagenen Fiedler nur einzuköpfen brauchte. Falko Götz reagierte und brachte mit Okoronkwo und Neuendorf zwei frische Spieler für die lahmende Offensive. Vor allem "Zecke" brachte frischen Wind ins Angriffsspiel der Berliner. Die Gäste aus der Hauptstadt bauten stetig mehr Druck auf und hielten ihren Gegenüber - mit Ausnahme eines guten Versuchs von Kurth, der vorbeischoss (64.) - vom eigenen Strafraum fern. Die nun zielstrebigeren Sturmläufe der Herthaner wurden in der 68. Minute belohnt: Ein abgefälschter Schuss landete bei Baoteng auf der linken Außenbahn. Der Youngster schaltete schnell und passte quer in die Mitte, wo Bastürk frei stehend lauerte und aus sechs Metern einnetzte. Hertha drängte nun auf den Ausgleich, während die Meidericher hinten die Räume eng machten. Gelegentliche Konter sorgten für Entlastung. So entfaltete sich ein ständiges Hin und Her. Doch bis zum Schluss schafften die Berliner den Ausgleich nicht mehr, es blieb beim 2:1.

Joscha Lienen

Otto Rehhagel ist älter als die sechs Spieler zusammen, die ich auf der Reservebank sitzen hatte.

— Stale Solbakken, Trainer des 1. FC Köln, nach einem 1:1 bei 1899 Hoffenheim in der Saison 2012.