Bundesliga 2005/2006 - 23. Spieltag - Sa., 25.02.2006 - 15:30 Uhr
2:0
HZ - 0 : 0

Zwölf Schalker schlugen zehn Nürnberger

Zweiter Vorsitzender im Schalker Fanclub: Ivica Banovic

Zweiter Vorsitzender im Schalker Fanclub: Ivica Banovic

Zweiter Vorsitzender im Schalker Fanclub: Ivica Banovic

Trotz Kraftakts unter der Woche in Barcelona war in Gelsenkirchen ein Heimsieg gegen den Club spürbar eingeplant. Nürnberg aber machte ein prima Spiel und wurde nur durch kuriose Umstände um ein besseres Resultat gebracht.

Die Schlüsselszene der Partie ereignete sich in der 37. Minute. Ivica Banovic wurde glänzend im Schalker Strafraum angespielt und bekam eine gute Torchance eröffnet. Den Kroaten aber packte plötzliche Dämlichkeit. Anstatt den Konter mit Bierruhe auszuspielen, holte er den Ball mit der Hand aus der Luft und musste, da er bereits gelb belastet war, vom Platz. Bis dahin hatte Nürnberg durch forsches Spiel überrascht. Obwohl mit Mintal, Kießling und Saenko der komplette Sturm fehlte, durfte sich Hans Meyer an einer klugen und ideenreichen Mannschaft erfreuen. Gerade besagter Banovic ragte als umsichtiger Ballverteiler heraus und hätte dem Kollegen Schroth sogar fast das Führungstor aufgelegt (14.). Schalke spielte umständlich und fand in der dicht gestaffelten Frankenabwehr kaum eine Lücke. Einzig Standards sorgten im ersten Abschnitt für Gefahr, ein Tor aber stand den Hausherren bis zum Wechsel nicht zu.

Die zweite Halbzeit wurde zur großen Kraftprobe für zehn tapfere Nürnberger. Schalke kam mit Larsen als drittem Stürmer aus der Kabine und nistete sich verstärkt in der Club-Hälfte ein. Rafinha (51.) und Lincoln (55.) kamen zu guten Chancen, beide Brasilianer aber scheiterten an sich selbst. Das mochte Schiedsrichter Gräfe dann nicht mehr mit ansehen und schenkte den Gelsenkirchenern das 1:0. Varela gegen Pinola, Rafinha gegen Schroth und Larsen gegen Nikl gingen in direkter Verkettung derart rau in den Zweikampf, dass man drei Mal einen Freistoß für Nürnberg hätte geben müssen. Gräfe aber drückte gleich drei Augen zu, bis der Ball schließlich bei Kuranyi ankam, der aus zwei Metern zum Führungstor vollstreckte (58.). Schalke nahm das Geschenk uneitel an und ließ sich davon beflügeln. Die Entscheidung fiel durch einen Freistoß, den die immer kraftloseren Nürnberger 18 Meter vor dem eigenen Tor herausgegeben hatten. Lincoln lief an und ließ Schäfer mit seinem halbhohen Schuss nicht gut aussehen (65.). Mehr wollte Schalke und mehr konnte Nürnberg nicht in die Waagschale werfen. Königsblau gewann glanzlos gegen früh dezimierte Franken und feierte den dritten Sieg in Folge. Nürnberg durfte Trost darin finden, mit bitterem Beigeschmack verloren zu haben. Aber auch Banovics Dummheit hatte großen Anteil an der Niederlage.

Maik Großmann

Ich kannte die Monarchin. Sie war mir auf einem Empfang in Hamburg einmal kurz vorgestellt worden. Da stellte ich fest: Die First Lady versteht etwas vom Fußball. Sie wusste über mich, den HSV und Herberger Bescheid…

— Uwe Seeler in seinen Memoiren ,,Danke, Fußball!" (2003) über das WM-Finale 1966 in Wembley und Queen Elizabeth II.