Bundesliga 2005/2006 - 26. Spieltag - So., 19.03.2006 - 17:30 Uhr
1:0
HZ - 0 : 0

Kein Ort für Fußballfeste

Verhinderte ein Pfeifkonzert: Marko Pantelic

Verhinderte ein Pfeifkonzert: Marko Pantelic

Verhinderte ein Pfeifkonzert: Marko Pantelic

Nach drei Heimniederlagen in Folge konnte Hertha auch im Olympiastadion wieder dreifach punkten. Geboten wurde den Fans allerdings trockenste Magerkost. Hertha wusste zu keiner Zeit, wie sie mit den Bielefeldern umzugehen hatte, die im ganzen Spiel nur zwei halbgare Schüsse aufs Tor brachten.

Beide Trainer schickten ihre Teams unverändert auf den Rasen. Hertha also wieder mit einer Spitze plus Marcelinho und Bielefeld mit dem Serben Dalovic, der gegen Leverkusen das Siegtor erzielt hatte. In der ersten Halbzeit sahen die knapp 33.000 ein typisches Hertha-Heimspiel. Latente Überlegenheit, aber keine zwingenden Torchancen. Das erwartete Selbstbewusstsein aus dem Überraschungssieg in Bremen hatte sich nicht eingefunden. Beinahe hätte Matthias Hain den Berlinern Hilfestellung geleistet, als er nach einem Steilpass aus unerfindlichen Gründen aus dem Kasten eilte, aber Marcelinhos Heber landete zwei Meter neben dem Tor (5.). Hertha brachte nun etwas Druck zustande, aber die dicht gestaffelte Arminen-Abwehr war so leicht nicht zu überlisten. Bastürk und Schröder (6./13.) kamen zu kleineren Chancen, die aber kein Tor verdient hatten. Das war es dann aber auch schon wieder, der Rest der ersten Hälfte war keine weitere Silbe wert. Bemerkenswert nur noch, dass Bielefeld ohne einen einzigen Torschuss auskam.

Thomas von Heesen reagierte und brachte Pinto und Kobilyk in die Partie, was immerhin den ersten Gästeschuss nach einer knappen Stunde zur Folge hatte. Aber, als hätten sie das lieber sein gelassen, fiel im direkten Gegenzug das 1:0 für Hertha. Chahed flankte eher aus Verzweiflung hoch in den Strafraum. Dort durfte sich Pantelic unbedrängt von zwei Arminen zum Kopfball positionieren und drückte das Leder ins lange Eck (61.). Das lockte die Gäste nun etwas aus der Reserve, klare Torchancen ergaben sich aber ebenso wenig, wie auch Hertha BSC mit den zusätzlichen Räumen nichts anzufangen wusste. Nach 70 Minuten versuchte sich Kortzynietz an einem Freistoß, aus 25 Metern schoss er aber knapp drüber. Die Zuschauer warteten etwas irritiert auf die fällige Bielefelder Schlussoffensive, aber sie kam einfach nicht. Ein Fallrückzieher des eingewechselten Masmanidis ging deutlich neben das Tor und durfte daher auch nicht als Chance gelten. So gewann Hertha dieses Spiel tatsächlich, weil es einen Stellungsfehler in Bielefelds Abwehr nutzen konnte. Die Gäste hatten nie einen anderen Plan, als auf 0:0 zu spielen. Im Grunde wäre das dieser Partie auch eher gerecht geworden.

Maik Großmann

Wir müssen ja auch den Zuschauern etwas bieten.

— Mario Basler zu zwei Gegentoren in der Schlussphase