Bundesliga 2005/2006 - 26. Spieltag - Sa., 18.03.2006 - 15:30 Uhr
3:1
HZ - 2 : 0

Vittek schoss auch Bremen ab

Setzte seinen guten Lauf auch gegen Werder fort: Robert Vittek

Setzte seinen guten Lauf auch gegen Werder fort: Robert Vittek

Setzte seinen guten Lauf auch gegen Werder fort: Robert Vittek

Im Kampf um die Champions League-Plätze verlor Werder Bremen weiter an Boden. Beim verdienten 3:1-Erfolg des 1. FC Nürnberg über die verunsicherten Hanseaten glänzte einmal mehr Robert Vittek, der zwei Tore erzielte und einen Treffer auflegte.

Das Frankenstadion firmierte erstmals unter seinem neuen Namen EasyCredit-Stadion – wobei der Name in diesem Fall durchaus Programm war. Werder war ohne den verletzten Johan Micoud angereist. Nürnberg spielte wie beim spektakulären 4:3-Erfolg in Köln in der Vorwoche. Nach starken ersten fünfzehn Minuten und einer Chance durch Owomoyela ließ Bremen die Zügel schleifen und machte es den Franken leicht. Ein Konter über Polak und Reinhardt, dessen Flanke von rechts Saenko noch verpasste (14.), leitete den Nürnberger Sturm auf den Kasten von Tim Wiese ein. In der 21. Minute profitierte der Club dann von einem fatalen Fehlpass durch Schulz. Vittek schaltete schnell, ließ die halbe Bremer Abwehr stehen und Wiese mit einem satten Schuss aus 16 Metern zum 1:0 keine Chance. Von den inzwischen völlig neben sich stehenden Bremern kam keine Antwort – gefährlichste Aktion der Hanseaten war noch ein Kopfball von Fahrenhorst, den Schäfer aber sicher hielt. Das frühe Aus für Torsten Frings, der mit einer Wadenprellung vom Platz musste (24.), machte dem Bremer Spiel in der ersten Hälfte dann gänzlich den Garaus. Werder war zwar engagiert, doch das Fehlen von Frings und ganz besonders der Ausfall von Regisseur Micoud machten sich in der mangelnden Struktur des Bremer Spiels bemerkbar. Folgerichtig kamen die Franken mit ihrer Kontertaktik zum Erfolg. Polak sah den gestarteten Vittek, der aus rechter Position den Ball nach innen flankte, wo Schroth nur noch den Fuß zum 2:0 hinhalten brauchte (36.). Bremen musste für den Halbzeitpfiff dankbar sein – die knapp 41.000 Fans waren es ob der guten Unterhaltung in jedem Fall. Alles „easy“ in Nürnberg.

Schaaf brachte nach der Pause Valdez für Naldo und setzte voll auf die Offensive. Hans Meyer reagierte entsprechend und ordnete die Mission „Bollwerk“ an. Das Nürnberger Tor war durch einen dichten Abwehrring gesichert. Dennoch gelang es Borowski, den Riegel zu knacken. Der Nationalspieler schickte seinen Kollegen Klose mit feinem Steilpass, der aus 15 Metern ins rechte Eck zum 1:2 (57.) vollendete. Werder blieb am Drücker, konnte sich jedoch bis zur 68. Minute nicht in Szene setzen. Dann scheiterte Schulz mit einem Volleyschuss an Schäfer. Im direkten Gegenzug testete Vittek seine Torschussqualitäten nach gewonnenem Zweikampf gegen den indisponierten Owomoyela noch einmal an, schoss aber rechts am Tor vorbei. Nur 30 Sekunden später traf der Slowake jedoch. Ein Doppelpass mit Polak machte Vittek den Weg frei und Wiese war beim Treffer zum 3:1 (69.) ins linke Eck erneut chancenlos. Von diesem Tor erholten sich die Bremer nicht mehr. Nürnberg fuhr dank eines erneut überragenden Robert Vittek verdient den dritten Sieg in Serie ein. Werder hingegen hatte nach dem Champions League-Aus gegen Turin noch immer Probleme mit dem Bundesligatrott. Die Truppe verspielte im EasyCredit-Stadion weiter an Kredit. Das sah auch Manager Klaus Allofs so: „Wir haben durchaus verdient verloren. Wir sind leider nicht in der Lage, die Spitzenleistung aus den Spielen gegen Turin auch in der Bundesliga abzurufen.“

Jan-Christoph Poppe

Der Vorstand steht wie ein Mann hinter ihm, ist aber jederzeit bereit, an die Seite zu treten, um ihn nicht beim freien Fall zu behindern.

— Werner Hansch