Bundesliga 2005/2006 - 29. Spieltag - So., 09.04.2006 - 17:30 Uhr
1:1
HZ - 1 : 0

Jeder bekam ein Tor geschenkt

Sein Lapsus war Schalkes Glück: Marino Biliskov

Sein Lapsus war Schalkes Glück: Marino Biliskov

Sein Lapsus war Schalkes Glück: Marino Biliskov

Schalke wirkte zu keiner Zeit wie ein Champions-League-Aspirant, sondern schenkte mit einem hochnäsigen Auftritt dem MSV fast einen Heimsieg. Nur durch einen dummen Fehler kurz vor Schluss ging Duisburg der verdiente Erfolg durch die Lappen.

Schalke gab nach zwei Minuten einen ersten Warnschuss ab; Bordon feuerte einen Freistoß über den Querbalken. Wer aber einen engagierten und zielstrebigen Auftritt der Königsblauen erwartet hatte, der hatte sich geschnitten. Keine einzige zwingende Torchance brachten die Knappen bis zum Wechsel zustande. Statt dessen war es der MSV Duisburg, der mutig nach vorn preschte und die nicht wenigen Fehler in Schalkes Defensivabteilung zu klarer Feldüberlegenheit nutzte. Nach zehn Minuten wäre fast das 1:0 gefallen, als Rost einen Schuss von Ahanfouf an den Pfosten lenkte. Auch den anschließenden Eckball konnte der Deutsch-Marokkaner nicht zur Führung nutzen, obwohl er aus fünf Metern frei zum Kopfball kam. Schalke baute die Gastgeber mit seiner erbärmlichen Vorstellung auf. Wie bei einer Tankanzeige konnte man beobachten, wie der MSV aus jeder gelungenen Aktion mehr Mut und Sicherheit schöpfte. Wieder Ahanfouf (26.) und dann Lavric (35.) vergaben weitere Gelegenheiten, wenig später aber war es dann soweit. Christian Poulsen steckte seinen Kopf in einen Freistoß von der rechten Grundlinie und musste mit Erschrecken feststellen, dass er den Ball ins eigene Netz bugsiert hatte (39.). Fünf Minuten später legte dann Tjikuzu quer auf Lavric, der den Ball nur noch über die Linie tippen musste. Aber er brachte das Kunststück fertig, das Leder aus drei Metern über das leere Tor zu stolpern.

Ganz allmählich tastete sich Schalke dann nach dem Wechsel in die Partie; Slomka hatte mit der Einwechslung von Larsen als drittem Stürmer die Richtung vorgegeben. Kurz nachdem Lincoln einen Freistoß an den Pfosten gesetzt hatte (53.) eröffnete sich dann Biliskov die Chance zum 2:0, doch sein Freistoß aus 25 Metern strich knapp am Giebel vorbei. Duisburg konzentrierte sich fortan mehr auf die Defensive. Wenn nicht gerade irgendjemand eine Gelbe Karte sah, versuchte Schalke anzugreifen. Kuranyi köpfte eine Freistoßflanke von Lincoln knapp daneben (66.), drei Minuten später verfehlte auch Bordon nach einer Ecke das Tor nur um einen Hauch. Ein Konter über Tararache war ebenso gefährlich, aber Rost nahm die Kugel sicher mit den Armen auf (70.). Je älter die Partie wurde, desto planloser gestalteten die Schalker ihre Angriffe. Nichts deutete darauf hin, dass die Gäste noch etwas holen würden, doch dann machte Biliskov einen schlimmen Fehler und schenkte Larsen doch noch den Ausgleich (85.). Mit einem trockenen Flachschuss erzielte der Däne aus 13 Metern das 1:1 – ein mehr als glückliches Ende für Königsblau.

Maik Großmann

Was ist denn mehr?

— Klaus-Dieter Wollitz auf die Frage, ob er sein Gehalt brutto oder netto haben wolle