Bundesliga 2005/2006 - 33. Spieltag - Sa., 06.05.2006 - 15:30 Uhr
6:0
HZ - 3 : 0

Torreiche Trainingseinheit

Vier weitere Scorerpunkte für den Topstürmer der Liga: Miroslav Klose

Vier weitere Scorerpunkte für den Topstürmer der Liga: Miroslav Klose

Vier weitere Scorerpunkte für den Topstürmer der Liga: Miroslav Klose

Besser hätte der Nachmittag für Werder Bremen nicht laufen können: Während man vor heimischer Kulisse Absteiger Köln mit 6:0 abfertigte, kassierte der Hamburger SV in Berlin eine Niederlage. Somit verschaffte sich die Schaaf-Truppe die Möglichkeit, den HSV mit einem Sieg im direkten Aufeinandertreffen vom zweiten Tabellenplatz zu verdrängen und in die Königsklasse einzuziehen.

"Es gibt nichts Schöneres als ein Nordderby am letzten Spieltag, in dem es um die direkte Champions-League-Qualifikation geht", freute sich Tim Borowski. Dieses Ziel vor Augen, gaben die Werderaner den Gästen aus dem Rheinland schnell zu verstehen, dass sie sich auf arbeitsreiche 90 Minuten einzustellen hatten. Auch ohne ihren gesperrten Spielmacher Micoud legten die Hausherren ein hohes Tempo vor und besaßen in der vierten Minute durch Miroslav Klose, dessen Volleyschuss am Außennetz landete, die erste Chance zur Führung. Es sollte nicht die letzte gelungene Aktion des Nationalspielers gewesen sein. Sieben Zeigerumdrehungen später düpierte Klose an der Außenlinie Lell und bediente per Außenrist Borowski: 1:0. Die Geißböcke spielten in dieser Phase noch gefällig mit und hatten durch Podolski (8.) und Streller (14.) ebenfalls gute Gelegenheiten, aber Treffsicherheit bewiesen nur die kombinationssicheren Hanseaten. Als ein Querschläger von Feulner bei Klose landete, nahm dieser dankend an und zimmerte die Kugel mit links genau in den Winkel (19.). Damit war die Show des 27-Jährigen aber noch nicht beendet: In der 25. Minute setzte der Toptorjäger der Liga wieder mit dem Außenrist Borowski in Szene, der diesmal mit dem Kopf vollendete. Natürlich schalteten die Bremer nun einen Gang zurück - und wären dafür fast bestraft worden, doch Cullmann mit einem Pfostenkopfball (40.) und der agile Helmes (42.) scheiterten denkbar knapp.

"Wir haben eine Lektion erhalten. Ich habe aber auch gute Ansätze bei meiner Mannschaft gesehen", gab FC-Coach Hanspeter Latour hinterher zu Protokoll. Allerdings beschränkte sich der zweite Teil dieser Analyse auf den ersten Durchgang, denn nach dem Wechsel waren keine gelungenen Aktionen des designierten Zweitligisten mehr auszumachen. Vielmehr lief die Angriffsmaschinerie der Nordlichter weiter auf Hochtouren. Durch die zugleich nachlassende Gegenwehr der Gäste wirkte die Begegnung streckenweise wie eine Trainingseinheit. So durfte sich auch noch der eingewechselte Ivan Klasnic, der im Anschluss an eine Ecke per Kopf (50.) und nach einem Doppelpass mit Jensen herrlich ins lange Eck traf (69.), in die Torschützenliste eintragen. Da Klose hinter seinem Sturmkollegen nicht zurückstehen wollte, tanzte er 15 Minuten vor Schluss seinen wenig angriffslustigen Gegenspieler Sinkiewicz aus und schoss zum Endstand ein. Die unrühmliche Zahl von nun 69 Gegentoren bedeutet für die Domstädter einen Vereinsnegativrekord.

Christian Brackhagen

Das hinterlässt schon Spuren in unserem Spiel.

— Markus Gisdol, Trainer des HSV, über Verletzungspech in seinem Team.