Bundesliga 2005/2006 - 4. Spieltag - So., 11.09.2005 - 17:30 Uhr
2:1
HZ - 1 : 0

Rickenmania statt Poldimania

Rückkehr des "Jahrhunderttalents": Lars Ricken

Rückkehr des "Jahrhunderttalents": Lars Ricken

Rückkehr des "Jahrhunderttalents": Lars Ricken

Nach einer Woche, die sich mit Schlagzeilen über Lukas Podolski sowas von anfüllte, war der Auftritt der aktuellen Lichtgestalt des deutschen Fußballspiels in Dortmund in überdrehten Farben ausgemalt worden. Der Star des Abends war jedoch einer anderer, einst Hochgepriesener.

Im mit 78.000 Zuschauern ausverkauften Dortmunder Westfalenstadion, hoffte das Kölner Team um Coach Uwe Rappolder auf Nationalmannschaftsform von Lukas Podolski. Der heißt inzwischen "Goldie" und nicht mehr "Poldi". Hat die "Bild" geschrieben und so sei es dann auch. Vier Punkte Vorsprung hatte der 1. FC Köln vor der Partie und ohne die beiden Tschechen, Koller und Rosicky" blühte dem BVB also ein rotes Wunder. Und das trotz eines Heimspiels. Zum Mann des Tages avancierte dann aber nicht unser Weltmeistermacher 2006 aus Bergheim, sondern ein ehemaliges "Jahrhunderttalent".

Denn das war Lars Ricken mindestens, ehe er, millionenschwer und mit Werbeverträgen ausgestattet, gegen Kommerzprofis wetterte. Daraufhin zog sich schnell ein langfristiges Tiefdruckgebiet über die Karriere des Champions League Siegers von 1997. Heute jedoch war eitel Sonnenschein für die Nummer 18 der Borussia. Denn: Zuerst verwandelt er in der 25. Minute einen Elfmeter souverän, ehe er in der zweiten Halbzeit eine gute Viertelstunde vor dem Abpfiff per Kopf, ja per Kopf, für die Entscheidung gesorgt hat. Da fällt auch der Ehrentreffer durch Scherz in der Nachspielzeit nicht weiter negativ auf. Dortmund steht jetzt auf dem letzten Platz der oberen Tabellenhälfte, sprich auf Rang neun. Köln hat nur noch einen Punkt Vorsprung vor den Dortmundern, steht aber mit sechs Punkten immer noch passabel da. "Goldie" aus Köln heißt jetzt wieder "Poldi" und verspricht, "es beim nächsten Mal wieder besser zu machen".

Robert Mucha

Zeigen Sie im Fernsehen jeden Tag Andy Möller, damit der deutsche Fußball wieder sauber wird.

— Winfried Schäfer, KSC, in der Pressekonferenz nach der legendären ,,Möller-Schwalbe".