Bundesliga 2005/2006 - 4. Spieltag - Sa., 10.09.2005 - 15:30 Uhr
1:5
HZ - 0 : 3

Erbarmungslose Bremer

Tordebüt im Werder-Dress: Jurica Vranjes

Tordebüt im Werder-Dress: Jurica Vranjes

Tordebüt im Werder-Dress: Jurica Vranjes

Bremen im Stile einer echten Spitzenmannschaft. Hinten hellwach und vorn erbarmungslos. Zu keiner Zeit des Spiels konnte Lautern sich auf Augenhöhe fühlen, ließ die Euphorie der ersten Spieltage binnen 90 Minuten verdampfen. Mehr als der Klassenerhalt ist in dieser Form nicht möglich.

Der Gast von der Weser riss das Spiel sofort an sich, ließ sich weder ein Lauterer Angriffsspiel noch so etwas wie Gegenwehr aufzuzwingen. Äußerst nervös dagegen begannen die Roten Teufel, zeigten nicht selten Probleme bei der Ballannahme. In der zehnten Minute dann die erste Gelegenheit des Spiels, als Klose sich durch die hüftsteife Lauterer Abwehr tankte, am Sechzehner mit der Hacke ablegte, aber Borowski semmelte drüber.
Im Gegenzug setzte sich Jancker in Szene, als er einen selbst geschundenen Freistoß mit der Schulter gen Reinke lenkte, doch der Bremer Schlussmann war allenfalls dankbar für den Ballkontakt. Werder nun mit vielen kleineren Angriffswellen, doch der entscheidende Pass wollte nicht kommen. Dann aber Frings über rechts, flankte noch recht blind in die Mitte, aber Mettomo konnte nicht weit genug wegköpfen. Die Kugel kam zurück in die Mitte, wo besagter Mettomo nun fehlte und Micoud butterweich ins lange Eck schoss. 1:0 für Werder (31.). Lauterns Antwort waren ein mauer Fernschuss von Lembi sowie ein hübsch geschickter Jancker. Doch Reinke stürzte aus dem Kasten und klärte (33.). Und wieder Werder. Klose wurde an der Außenbahn gefoult, entschied sich aber für den brach liegenden Ball und passte atemberaubend präzise über den halben Platz auf Borowski. Der hatte zwar ein gutes Jahr Zeit, sich eine Ecke auszusuchen, aber Macho konnte doch noch dazwischen hechten (40.).
Nächster Angriff. Ein schneller Ball durchs Lauterer Mittelfeldloch auf Klose, der im Doppelpass mit Klasnic und mit eiskaltem Abschluss aus zwölf Metern (44.). Eine Minute später sogar noch das 3:0 für die Gäste. Lauterns "Abwehr" richtete alle Augen auf den linken Flügel. Doch ein Seitenwechsel genügte, um den sträflich freien Frings zu bedienen. Der schoss präzise, aber hammerhart ins lange Eck (45.). Ein Pfälzer Totalschaden schon zur Halbzeit.

Als die Würfel dann gefallen waren, fehlte bald die Laune im Spiel. Kaiserslautern hängte sich noch einmal rein, konnte den Bremern aber spielerisch nicht beikommen. Die wiederum mochten nicht mehr viel Aufwand betreiben, nutzten die zweite Hälfte für einen Schonwaschgang im Hinblick auf Barcelona. Einmal noch brachte Sforza das Leder gefährlich aufs Bremer Gehäuse, letztlich hatte Reinke aber mehr davon, konnte sich eine hübsche Parade aus den Lenden zaubern (56.). Als die Augen schon schwer wurden, sah Borowski noch einmal Klose gut positioniert. Sein Pass vom Anstoßkreis landete exakt im Lauf des Nationalspielers, der sicher aus elf Metern einlochen konnte (78.). Eine nette Geste noch zum Schluss. Ein langer Ball von Skela auf Altintop, den Geburtstagskind Naldo schon sicher hatte, sich dann aber doch vom herauseilenden Reinke irritieren ließ. Altintop nutzte das Missverständnis und konnte sich an beiden vorbeischummeln (83.). Damit hätten die Gastgeber vielleicht sogar leben können. Doch sechs Minuten später Pletsch mit kriminellem Einsteigen gegen Valdez. Und der eingewechselte Vranjes hatte wenig Mühe, den fälligen Freistoß aus drei Metern ins strapazierte Lauterer Netz zu wuchten. Der FCK war froh, sich in die Katakomben schleichen zu dürfen. Bremen war heute mindestens drei Nummern zu groß.

Maik Großmann

Ich bin froh, dass das Thema jetzt vorbei ist.

— Bielefelds Zweitliga-Torschützenkönig Fabian Klos nach seinem ersten Tor in der ersten Bundesliga.