Bundesliga 2005/2006 - 4. Spieltag - Sa., 10.09.2005 - 15:30 Uhr
1:2
HZ - 1 : 1

Typisch FCB

Schaltete beim Ausgleich blitzschnell: Jose Pablo Guerrero

Schaltete beim Ausgleich blitzschnell: Jose Pablo Guerrero

Schaltete beim Ausgleich blitzschnell: Jose Pablo Guerrero

Mit seinem 13. Sieg hintereinander stellte der FC Bayern seinen eigenen, 24 Jahre alten Bundesligarekord ein. Der Erfolg war typisch für den Rekordmeister - knapp und dennoch souverän.

Banovic, Wolf, Pizarro und Ballack hatten in den ersten elf Minuten Chancen, die Führung zu besorgen. Es war also von Beginn an Musik im Spiel. Als auch noch Daun nach 16 Minuten eine Riesenchance ungenutzt ließ, Kahn war bereits ausgespielt, wurde es für den Club schon etwas ärgerlich. Das erste Tor fiel allerdings vier Minuten danach, und Oliver Kahn half eifrig dabei mit. Ein Freistoß mit links vom rechten Strafraumeck von Pinola wurde von Freund und Feind verfehlt, der Nationaltorhüter wurde überrascht und ließ den Ball durch die Beine ins Tor gleiten. Bereits im ersten Gegenzug glichen die Bayern jedoch aus. Lucio hatte sich bis vor den Strafraum getankt und den Ball zu Guerrero gefriemelt. Der junge Bayernstürmer erfasste die Situation prompt, schloss sofort mit einem Flachschuss ab und überwand den chancenlosen Schäfer im Tor der Franken (21.). Das Spiel bestimmte danach der FC Bayern, war in seinem Element, ließ den Ball laufen, kam aber nicht zu wirklich zwingenden Chancen vor der Pause. Nürnberg fiel offensiv nur noch einmal auf als Daun knapp am Tor vorbei zog.

Ähnlich ging es nach der Pause weiter. Die Bayern schoben die Kugel souverän, aber ohne echten Druck nach vorn durch die eigenen Reihen, beherrschten den harmlosen Gastgeber aber gekonnt. Pünktlich nach einer Stunde dann der entscheidende Treffer der Partie. Sagnol flankte von halbrechts einen Freistoß vors Tor, Ballack nickte ein, zwar etwas im Abseits, doch für die Unparteiischen war diese Regelwidrigkeit kaum ersichtlich. Die begrenzten Mittel der Nürnberger wurden im letzten Drittel des Spiels deutlich sichtbar. München konnte den Ball rotieren lassen und der Club hechelte verzweifelt hinterher. Zwei Möglichkeiten ergaben sich noch, doch Guerrero und Daun vergaben diese indem der eine übers Tor schoss, der andere an Kahn scheiterte. Ein typischer FCB-Auswärtssieg, der das fußballerische Können der Startruppe selten forderte, aber irgendwie nie so recht in Gefahr geriet.

Ulrich Merk

Zwischen der 45. und 65. Minute wurde ja praktisch ohne Mittelfeld und mit offenem Visier gespielt. Das kenne ich sonst nur von uns bei der Alten Herren.

— Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic nach einem 2:2 gegen Borussia Dortmund.