Bundesliga 2005/2006 - 9. Spieltag - Sa., 15.10.2005 - 15:30 Uhr
3:1
HZ - 0 : 0

Kein Lichtblick unter Skibbe

An allen drei Mainzer Toren beteiligt: Petr Ruman

An allen drei Mainzer Toren beteiligt: Petr Ruman

An allen drei Mainzer Toren beteiligt: Petr Ruman

Völler-Nachfolger Michael Skibbe schaute nach seinem Einstand als neuer Bayer-Coach verständlicherweise griesgrämig drein, denn seine ihm anvertrauten Kicker hatten gegen flotte Mainzer noch nicht einmal die zuletzt bescheidene Klasse unter seinen Vorgängern erreicht.

Leidenschaft hatten die Fans der Werkself nicht nur auf den mitgebrachten Transparenten von ihren Lieblingen gefordert, doch sie erhielten überwiegend nur den trüben Abguss lustlos vorgetragener Kost vor die Nase gesetzt. Das Gegenteil sah man vom Gastgeber. Der Wille, den Rechtfertigungen ihres Trainers nahe zu kommen, dass sich der FSV weit unter Wert in der Abstiegsarea tummeln würde, wurde letztlich deutlich umgesetzt. Zwar taten sich die Hausherren zu Beginn noch recht schwer, denn Bayer igelte sich ein und tat nichts fürs Spiel, doch immerhin spielten sie engagiert bis in die Haarspitzen. Im ersten Viertel der Gesamtspielzeit tat sich zwar herzlich wenig vor den Toren, doch dann setzte sich langsam das Bemühen der Klopp-Elf auch in Torchancen um. Bayer-Torwart Butt bekam einige Male Schüsse auf den Kasten, die allerdings zuerst jedoch mehr nach reiner Beschäftigung aussahen als nach echter Torgefahr. Alles schien nach dem alten Schema auszusehen: Mainz würde seine Chancen verballern und der Gegner im zweiten Durchgang die entscheidenden Tore machen.

Diesem Dilemma traten die 05er allerdings nach der Pause entscheidend entgegen. Nach einem Abseitstor von Auer, drei Minuten nach der Rückkehr aus den Kabinen, blieb Mainz strickt im Vorwärtsgang und wurde für seine Geduld belohnt. Aktivposten da Silva hatte die Kugel in Richtung Tor gebracht, Neuzugang Petr Ruman erreicht, der umgehend abzog. Roque Junior fälschte ab und Butt war erstmals geschlagen (56.). Leverkusen wachte auf, suchte nun auch die Offensive, rannte aber ins Verderben. Erneut war Ruman am Ende eines Konters in Schussposition, doch Athirson fällte den Angreifer. Thurk stieß den Elfer sicher neben den linken Pfosten ins Netz (61.). Immerhin bäumte sich Bayer nun auf, doch der FSV blieb an diesem Samstag unbarmherzig. Die Angriffe der Werkself sicher abblockend, blieb immer wieder Zeit für einen flotten Gegenzug. So auch in der 75. Minute, als erneut Ruman erfolgreich abschloss. Da Silva flankte einen Freistoß von links vors Tor und der Tscheche köpfte ungehindert ein. Das 1:3 durch den eingewechselten Barnetta, der eine zu kurze Abwehr der 05er verwertete, änderte nur etwas am Spielstand (79.), jedoch nichts am Kräfteverhältnis auf dem Platz. Mainz ließ nichts mehr anbrennen und siegte vollauf verdient.

Ulrich Merk

Als 27-Jähriger komme ich in diesen Läden nicht mehr klar.

— Frankfurt-Star Gert Trinklein (1949 - 2017) über Diskotheken.