Bundesliga 2006/2007 - 11. Spieltag - Mi., 08.11.2006 - 20:00 Uhr
0:1
HZ - 0 : 1

Unverhofft kommt oft

Sorgte für das Salzkorn in
<br>einer faden Suppe: Szabolcs Huszti

Sorgte für das Salzkorn in
einer faden Suppe: Szabolcs Huszti

Sorgte für das Salzkorn in
einer faden Suppe: Szabolcs Huszti

Nur die wenigsten trauten Hannover eine Sensation beim FC Bayern zu. Doch es bedurfte nur einer kompakten Defensive und einem lichten Moment in der Offensive, um den Meister aus den Lederhosen zu kippen.

Nicht nur die vom Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge geforderte Geduld der Bayern-Fans wurde gegen das bisherige Schlusslicht Hannover auf eine mehr als harte Probe gestellt. Die Niedersachsen präsentierten sich mit zwei dicht gestaffelten Viererketten, an denen die in untauglicher Art und Weise vorgetragenen Versuche des pomadig und ideenlos agierenden Rekordmeisters in schöner Regelmäßigkeit abprallten. Da den 96ern ebenfalls jeglicher Zug zum Tor fehlte, plätscherte die Partie ereignislos dahin. Hätte van Buyten nach Schweinsteiger-Ecke kurz vor der Pause unvermittelt eingenickt, wäre das hinlänglich vermutete Bayern-Glück überstrapaziert worden (39.). Eine der schlechtesten Vorstellungen der Münchner vor heimischer Kulisse in den letzten Jahren krönte Demichelis, der sich an der eigenen Eckfahne im Zweikampf von Stajner düpieren ließ. Der Tscheche suchte anschließend schnurstracks den Weg in den Strafraum, legte die Kugel fast von der Torauslinie an den Fünfer zurück, wo Huszti das perfekte Zuspiel in die kurze Ecke hämmerte (43.).

Der von den Bayern erwartete Sturmlauf blieb nach dem Wechsel aus. Lediglich Zufallsprodukte eröffneten hin und wieder den Ansatz einer Torchance. Doch spätestens beim Abschluss zerschellte jegliche Hoffnung auf den Ausgleich. Hannover erkannte die Schwäche des Gegners, suchte aber nicht die vorzeitige Entscheidung, sondern beschränkte sich auf totale Defensive. Aus dem optischen Übergewicht einer zunehmend hilfloser wirkenden Magath-Elf resultierten gut ein Dutzend Eckbälle sowie zahlreiche Flanken, die als absoluten Höhepunkt einen Kopfball von Schweinsteiger boten, der nur knapp am Pfosten vorbeistrich (68.). Schlussendlich war dies allerdings viel zu wenig, um wenigstens einen Zähler zu erringen. Hannover fuhr den knappen Vorsprung mühelos nach Hause und verließ völlig unerwartet die Abstiegsränge. Dagegen erhielten die hohen Ambitionen des Rekordmeisters einen extrem herben Dämpfer.

Kai Endres

Mach Dir keine Gedanken, es ist nicht so schlimm, nur ein Schienbeinbruch.

— Frankfurt-Idol Charly Körbel zu seiner Frau, die nach seiner Verletzung beim 1. FC Nürnberg 1983/84 in den Innenraum geeilt war...