Bundesliga 2006/2007 - 12. Spieltag - Fr., 10.11.2006 - 20:30 Uhr
1:3
HZ - 1 : 1

Werder wieder irdisch

Wendig wie ein Katze:
<br><br>Roman Weidenfeller

Wendig wie ein Katze:

Roman Weidenfeller

Wendig wie ein Katze:

Roman Weidenfeller

Bremen kam früh aus dem Konzept, als Dortmund urplötzlich in Führung ging und beim Gegner eine lange Phase der Konfusion auslöste. Wie in Nürnberg war es dann eine Einzelaktion, die den Ligakrösus zurück ins Spiel brachte. Doch diesmal war Werders Spiel zu schwach. Der BVB nutzte nur einen Bruchteil der Bremer Fehler zum verdienten Auswärtssieg.

Einlullen konnte Dortmund die Bremer zu Beginn nicht gerade. Kloses Sololauf auf dem linken Flügel stoppte Amedick zunächst gekonnt, klärte Frings den Ball aber genau in den Lauf. Hunt wiederum vernichtete die Chance. Der BVB war mächtig unsortiert in dieser Phase, gestattete Frings auch noch einen gefährlichen Distanzschuss (4.). Doch als alles mit Werders Führung rechnete, schlugen die Gäste kühl und brutal zurück. Nelson Valdez, aus Bremen mit dem Ruf eines Chancentods abgewandert, löste sich auf der rechten Seite von Womé und legte quer in die Mitte. Als erster kam zwar Fritz an den Ball, doch er klärte so unglücklich, dass Alexander Frei aus kurzer Distanz nur noch einnicken musste (7.). Damit war die Stimmung freilich im Keller. Werders Schwung verschwand schlagartig und mit ihm die Sicherheit in der Abwehr. Smolareks Kopfball aus zwölf Metern war nicht die einzige Chance der Gäste zum zweiten Tor (12.). Womés Freistoß aus 22 Metern schrammte indes ebenfalls nur knapp vorbei (15.). Der Tabellenführer fand nicht recht hinein in die Partie und machte sich mit vielen Abspielfehlern selbst das Leben schwer, ebenso wie mit unnötigen Fouls. Rein gar nichts hatte Dortmund in dieser Phase zu befürchten, doch dann zog sich Werder selbst aus dem Loch. Vranjes gab den Ball irgendwo im Halbfeld an Klose ab, der erst einen, dann den zweiten Verteidiger und auch noch Weidenfeller vernaschte. Irgendwann schob er ein, und es stand 1:1 (29.). Nun also wieder alles auf Anfang. Werder tastete sich voran und suchte nach dem zweiten Treffer. Gleich zweimal fehlte Vranjes das Spielverständnis für das entscheidende Zuspiel. Andererseits hätte Womé fast ein zweites Gegentor verschuldet, als er Smolarek entwischen ließ (37.). Als Frei auch noch mit dem Halbzeitpfiff allein am langen Pfosten zum Kopfball kam, war Werder mit dem Pausenremis bestens bedient.

Der zweite Durchgang begann exakt wie der erste. Obgleich leicht überlegen, schenkte Werder Dortmund ein frühes Tor. Erst patzte Mertesacker, dann verursachte Womé eine unnötige Ecke. Sahin gab den Ball hinein, und bei Tingas Kopfball stand niemand am zweiten Pfosten (53.). Fast hätte es im Gegenzug ebenfalls geklingelt, Klose setzte seinen Kopfball auf Flanke Vranjes aber genau in die Mitte. Unverdient war der Zwischenstand indes nicht. Dortmund stand sicher und nahm dankend alles an, was Werder ihm schenkte. Was immer eine gute Chance werden konnte, verbauten sich die Gastgeber selbst, weil sie viel zu ungenau abspielten. Wenn es dann eine Möglichkeit hab, fehlte auch noch die Konzentration (Klose/64., Hunt/68.). Borowskis Geschoss aus kurzer Distanz konnte Weidenfeller gerade noch abwehren (71.), längst konnte es aber auch 1:3 stehen, denn ein Valdez-Schuss aus spitzem Winkel war nur knapp am leeren Tor vorbeigesegelt (67.). Schön war das Spiel nun nicht mehr, sondern nur noch hektisch. Diego brachte einen Ball nach dem anderen in den Strafraum, aber irgendwie kam immer ein Borusse dazwischen. Nach Almeidas Kopfball (73.) passierte eine Weile nichts mehr, bis Klose dann allein vor Weidenfeller vergab und die anschließende Ecke noch von der Linie gekratzt wurde (84.). Dann endlich machte Dortmund den Sack zu. Böse über sich und die Welt holte Naldo im Strafraum Valdez von den Beinen. Kruska verwandelte den fälligen Elfer zum 1:3 (85.). Immer noch startete Werder seine plumpen Angriffe, aber bis zum Ende machten die Gastgeber viel mehr falsch als richtig. Und Dortmunds Abwehr war längst über sich hinausgewachsen.

Maik Großmann

Ein richtiger Schlag war es nicht, aber es tut weh.

— Marco Reus, BVB, nach einem 4:3 bei Bayer Leverkusen und einem Schlag in sein Gesicht, der zum Elfmeterpfiff und zum Siegtreffer führte...