Bundesliga 2006/2007 - 16. Spieltag - Sa., 09.12.2006 - 15:30 Uhr
1:0
HZ - 0 : 0

Sehr ärgerlich für den VfL

Kam, sah und drückte das Ding über die Torlinie: Marco Streller

Kam, sah und drückte das Ding über die Torlinie: Marco Streller

Kam, sah und drückte das Ding über die Torlinie: Marco Streller

Fast wäre es dem VfL gelungen, im Tabellenkeller ein weiteres Adventslicht anzuzünden, doch der eingewechselte VfB-Angreifer Streller ließ den kleinen Glanz nicht zu und festigte für seinen Club die funkelnde Position im vorderen Spitzenfeld der Tabelle.

Beide Teams waren bereits in den Anfangsminuten voll da. Stuttgart spielte druckvoll wie eine Heimmannschaft druckvoll spielen sollte und die Bochumer konterten, wann immer sich eine Gelegenheit beim Schopfe packen ließ. Ein Manko blieb allerdings: Sieht man von einem diskussionswürdigen Abseitstor Gekas´ in der 11. Minute ab, produzierten die Kontrahenten bis zur 22. Minute keine echte Tormöglichkeit. Dann allerdings rettete Skov-Jensen gegen Gomez und im Anschluss musste Schröder auf der Linie retten, denn ansonsten wäre Meiras Kopfball nach einem Eckball im Gehäuse der Gäste eingeschlagen. Die nächsten zwanzig Minuten waren dann etwas für Freunde des weniger gepflegten Mittelfeldgeschiebes - von denen es allerdings nicht ganz so viele geben soll. Hätte sich nicht doch noch Cacau zu einem ansehnlichen Schussversuch aufgerafft (43., deutlich am Tor vorbei), hätte der Halbzeitpfiff die meisten Zuschauer aufgeweckt.

Der VfB biss sich auch nach dem Seitenwechsel die Zähne an der stabilen VfL-Deckung aus. Zu ungenau wurden die wichtigen Pässe vor des Gegners Strafraum gespielt, so dass es den Bochumern immer wieder gelang, dazwischenzufunken. Eine Doppelchance für Gomez (69.) und Cacau (70.) machte deutlich, dass die Schwaben im Prinzip immer noch gewillt waren, das Spiel mit einem Dreier zu beenden. Dass es doch noch dazu kam, war dem eingewechselten Stürmer Streller zu verdanken. Ein Pardo-Eckball hatte zwei Minuten vor Schluss für reichlich Verwirrung im Torraum der Bochumer gesorgt, bei denen Torhüter Skov-Jensen in diesem Moment alles andere als den Durchblick behielt. Irgendwie tropfte die Kugel Delpierre vor die Füße, der umgehend auf Streller weiterleitete, dem es nicht sehr schwer fiel, das Spielgerät aus kurzer Entfernung über die Torlinie zu drücken. Dieser Treffer hätte nicht mehr sein müssen. Verständlich deshalb, dass sich die Stuttgarter Spieler freuten, als hätten sie die WM gewonnen und dass sich ihre Gegner schwarz ärgerten. Eine Nullnummer wäre den gebotenen Leistungen gerechter geworden.

Ulrich Merk

Ich liebe Fußball, aber ab und an hasse ich ihn.

— Englands Idol Gary Lineker nach dem ,,Aus" seines Ex-Klubs Leicester City im Elfmeter-Krimi beim FC Liverpool im Carabao-Cup.