Bundesliga 2006/2007 - 18. Spieltag - Fr., 26.01.2007 - 20:30 Uhr
3:2
HZ - 1 : 2

Zum Einstand gleich die Bayern vernascht

Machte zweimal das gleiche Tor: Alexander Frei

Machte zweimal das gleiche Tor: Alexander Frei

Machte zweimal das gleiche Tor: Alexander Frei

Jürgen Röbers Ligarückkehr konnte glanzvoller kaum ausfallen. Spürbar belebt nahm Dortmund sich die Bayern vor und war Hauptakteur in einem flotten, aber sehr fehlerhaften Spiel. Der Rekordmeister war am Ende ein netter Gast, ging zeitweise glücklich in Führung, um das Spiel dann aber doch wieder zurückzuschenken.

Felix Magath überraschte mit Karimi anstelle von Ottl, während Jürgen Röber zum Einstand gleich Kapitän und Abwehrchef Wörns ersetzen musste. Dennoch war Dortmund zu Anfang aktiver und um Längen bemühter; kaum eine Minute war vorbei, als Frei Kahn von der Strafraumgrenze in die Arme schoss. Mehr als alles andere war das Spiel zunächst aber giftig. Wie van Bommel Florian Kringe ummähte und sich wenig später selbst über den Rasen kugelte, erinnerte fast an die großen Duelle vor einigen Jahren. Nach zehn Minuten gab es dann wieder Fußball. Eine Ecke von links köpfte Ersatzkapitän-Metzelder nur ganz knapp daneben; Kollege Frei machte es von der gleichen Position dann aber besser und brachte Dedes Flanke zum 1:0 im bayerischen Tor unter (12.). Als Salihamidzic den ersten Bayern-Schuss abfeuerte, waren schon über 20 Minuten gespielt. Trotzdem begann das Spiel nun zu kippen. Zu viele Fehler ließen den Einsatz verpuffen, den Dortmund bis dahin investierte. Und so mussten die Gäste nur plötzlich zuschnappen, um den BVB völlig aus dem Konzept zu bringen. Sagnol flankte halbhoch in die Mitte, wo van Buyten aus dem Nichts zum Ausgleich traf (25.). Fast wäre es gar ein Doppelschlag geworden, als Kringe blind einen Angriff verschenkte und sich drei Bayern allein vors Tor konterten; Weidenfeller passte aber auf. Dabei allerdings blieb es nicht. Dortmunds Keeper verbockte erst einen Eckball, um denselben dann auch noch zu unterlaufen (35.). Auch am 1:2 war er schließlich beteiligt, wobei seine Vorderleute ihm einen Bärendienst erwiesen. Aussichtslos lief Roy Makaay hinter zwei Verteidigern her, doch als Brzenska und Degen sich nicht einigen konnten, steckte der Niederländer einfach seinen Stiefel rein und spitzelte dem Tormann den Ball ins Netz (42.). Ohne jede Not lag der BVB nun auch noch zurück.

Dass der Zwischenstand so nicht verdient war, bewiesen die Bayern dann persönlich. Selbst mochten sie ohnehin nicht angreifen, und als dann der BVB wieder offensiv wurde, stand der Rekordmeister nur Spalier. Exakt wie im ersten Durchgang kam die Platzelf wieder zum Torerfolg: Dede flankte von links auf Alexander Frei, der nun nicht mal mehr den kleinen Lahm gegen sich hatte und locker zum 2:2 traf (57.). Bayerns Reaktion überraschte. Diesmal folgte keine Offensivwelle, sondern ein nicht geahnter Schockzustand. Frei legte einen Eckball per Kopf in die Mitte, wo zwei Borussen ganz allein standen und Tinga mühelos einschob – Dortmund bekam das Spiel zurückgeschenkt (59.). Magath reagierte und erklärte das Karimi-Experiment für beendet. Mit Podolski kam nun zwar etwas Schwung herein, unwiderstehlich wurden die Bayern aber dadurch nicht. Vielmehr gab es Rätsel auf, wie verhalten die Gäste angriffen und wie lange sie sich um einen Schlussspurt bitten ließen. Ein Kopfball von Podolski sowie ein Schrägschuss von Lucio – mehr war von den Roten nicht zu bekommen. Und als der den Bayern gewogene Gräfe schließlich abpfiff, hatte er einen plan- und ideenlosen Meister erlöst.

Maik Großmann

Als ich von Frankfurt nach Berlin gewechselt bin, habe ich Sergej Kirjakow kennengelernt. Das war ein Erlebnis. Sergej Kirjakow hat dem Zeugwart mal vor einem Spiel 250.000 Mark in die Hand gedrückt und gesagt: Pass mal kurz drauf auf.

— Ansgar Brinkmann über seinen Ex-Mitspieler Sergej Kirjakow.