Bundesliga 2006/2007 - 25. Spieltag - Sa., 10.03.2007 - 15:30 Uhr
0:0
HZ - 0 : 0

Kein Verdacht auf Champions League

Für ihn immerhin war es ein gutes Spiel:
<br>Michael Langer

Für ihn immerhin war es ein gutes Spiel:
Michael Langer

Für ihn immerhin war es ein gutes Spiel:
Michael Langer

Ohne jedes Konzept lud sich der VfB die „Wölfe“ ins Haus und hätte sich beinahe dabei auf die Nase gelegt. Nur weil die Gäste irgendwann ihr Offensivspiel einstellten, kamen die harmlosen Schwaben mit einem Unentschieden davon. An den einstigen Meisterschaftsanwärter erinnerte nichts an diesem Nachmittag.

Stuttgart lief mit einem neuen Torwart ein und gewährte dem Österreicher Langer sein erstes Bundesligaspiel. Timo Hildebrand hatte eine starke Erkältung. Nach zehn Minuten bekam der Debütant dann erstmals zu tun, als Marcelinho gleich zwei Schwaben vernaschte, mit dem linken Fuß aber zu lässig abschloss. Santana feuerte noch einen Distanzschuss hinterher (10.) und bald darauf einen zweiten (17.). Wolfsburg war klar besser in der Anfangsphase und beherrschte die trägen Schwaben völlig ohne Probleme. Der VfB hingegen hatte wohl mit defensiveren Gästen gerechnet. Mehr als die Hälfte des Durchgangs war schon vorbei, als auch Stuttgart zu seinem ersten Torschuss kam; Magnin knallte aber gleich mehrere Etagen über den Kasten (26.), und auch Delpierres Kopfball war eher ein spröder Versuch (29.). Wenn Wolfsburg dagegen angriff, wurde es fast immer gefährlich. Auf Zuarbeit Marcelinhos stand Klimowicz auf einmal frei vor Langer und schoss fünf Meter vor dem Tor den Schlussmann an – lange schon hätten die Niedersachsen zu dieser Zeit führen müssen (33.). Etwas später versuchte es Marcelinho noch einmal persönlich, wobei sein Distanzschuss auch eher verlegen wirkte. Dennoch ging der VfL mit einem deutlichen Chancenplus in die Katakomben, während die ohnehin lethargische Platzelf kurz vor dem Ende auch noch ihren besten Torjäger verlor. Mario Gomez konnte nach einem Pressschlag nicht mehr weitermachen.

Das Spiel der Hausherren blieb uninspiriert. Allenfalls ein kurzes Aufmucken war zu sehen, aber als der erste kleine Schwung wieder abgeebbt war, bekam Wolfsburg kaum noch Probleme. Fast musste man den Gästen noch den größeren Vorwurf machen, denn ihr Torhunger aus dem ersten Durchgang war nun auch nahezu verschwunden, was zu einer schrecklich langweiligen zweiten Halbzeit führte. Erst nach 73 Minuten gab es wieder eine Torchance, als Cacau es auf eigene Faust versuchte und Jentzsch zu einer unsicheren Abwehr zwang. Madlung musste vor dem einschussbereiten Lauth retten. Erneut Cacau vergab dann die größte, aber auch letzte Chance des Spiels mit einem Kopfball knapp über die Querstange (82.). Das Pfeifkonzert nach dem Spiel sagte mehr als tausend Worte, denn im Unterschied zum jüngsten 0:0 gegen Hertha hatte sich der VfB diesmal zu keiner Zeit für einen Sieg empfohlen. Aus den Wölfen dagegen wurde man nicht schlau. Hatten sie im ersten Durchgang noch mehrfach ihren Willen zum Auswärtssieg bekundet, so ließen sie sich anschließend ohne Not einlullen. Im Grunde durften auch die Niedersachsen daher mit dem Remis nicht zufrieden sein.

Maik Großmann

Es gibt Ballhasser, Ballfresser und Ballkönige. Zu letzteren gehörte ich.

— Lutz Lindemann im Interview mit Frank Willmann