Bundesliga 2006/2007 - 27. Spieltag - Sa., 31.03.2007 - 15:30 Uhr
2:1
HZ - 1 : 0

Spätes Hertha-Erwachen

Mit aufsteigender Tendenz und gefeierter Torschütze: Marco Engelhardt

Mit aufsteigender Tendenz und gefeierter Torschütze: Marco Engelhardt

Mit aufsteigender Tendenz und gefeierter Torschütze: Marco Engelhardt

Die Berliner hätten schon beim Club einen Dreier einfahren müssen, um sich noch einmal ernsthaft im Kampf um die Uefa-Cup-Plätze einschalten zu können. Dieses Vorhaben misslang, da das Götz-Team über weite Strecken der Partie zu harmlos agierte, erst viel zu spät dagegenhielt.

Schon die Vorzeichen standen für die Hauptstädter nicht so günstig. Die Mannschaft kam als schlechtester Rückrundenbundesligist der laufenden Saison nach Nürnberg. Mit dem 0:1 geriet auch die Anfangsphase dieser Begegnung für das geplagte Team von Falko Götz völlig daneben. Saenko hatte in der 4. Minute einen Eckball flach vor den halbrechten Strafraum zurück gespielt, wo der Tscheche Galasek postiert war, der sich sofort ein Herz nahm, flach abzog und ins lange Eck traf. Den Berlinern schmeckte dieser Rückstand überhaupt nicht. Ihr Spiel wirkte unentschlossen und war von Fehlpässen geprägt. Nürnberg dagegen kombinierte nüchtern und effektiv. Nur mit dem Ausnutzen der sich ergebenden Tormöglichkeiten ging die Elf von Hans Meyer weniger sorgsam um. Zweimal scheiterte der aufgerückte Reinhardt an Fiedler, musste nach dem zweiten Versuch auch noch mit einem Muskelfaserriss ausgewechselte werden (28.), während zuvor Pinolas Distanzschuss ebenso eine Beute des Torstehers wurde. Hertha tauchte vor dem Pausenpfiff nur einmal gefährlich vor dem Tor der Hausherren auf, vergab aber durch Bastürk (34.). Auf der Gegenseite fiel auch nur noch ein Versuch von Gresko auf, der an Fiedler scheiterte (37.), denn das Spiel hatte im zweiten Viertel reichlich an Tempo verloren.

Mit leichten Vorteilen für den Club setzte sich das Spiel in der zweiten Hälfte fort, doch nach und nach fühlten sich auch die Berliner aufgefordert, mehr für die Offensive zu tun. Kaum hatten sich die Gäste über einen etwas längeren Zeitraum in der Nürnberger Spielhälfte festgebissen, mussten sie den zweiten Gegenschlag hinnehmen. Saenko hatte den Ball über links bei einem der nun seltenen Club-Konter in den gegnerischen 16er getrieben, über Schroth und Dardeis misslungenem Abwehrschlag landete das Spielgerät bei dem aus dem Hintergrund heranhuschenden Engelhardt, der die Kugel stramm ins rechte Toreck jagte (60.). Jetzt zeigte die Hertha allerdings Moral, griff endlich beherzt an und hatte in der 69. Minute Erfolg. Über die Stationen Bastürk und Ede gelangte der Ball zu Torjäger Gimenez, der sich über halblinks in Position brachte und mit rechts ins lange Toreck zirkelte. Nürnberg kam in den letzten 20 Minuten kaum mehr aus der eigenen Hälfte heraus, mussten sich heftiger Berliner Angriffswellen erwehren, die allerdings kaum in zwingenden Tormöglichkeiten endeten. Schäfer konnte sich eigentlich nur bei einem satten Dejagah-Hammer auszeichnen (73.). Hertha hatte die erste Halbzeit völlig verschlafen und bäumte sich letztlich zu spät wirklich auf. Der Club fuhr mit einer soliden Leistung wichtige Punkte ein und hielt den (ehemaligen) Mitkonkurrenten um einen Uefa-Cup-Platz gebührend auf Distanz.

Ulrich Merk

Bei manchen Spielern fehlt etwas, deshalb spielen sie auch bei mir und nicht in Barcelona.

— Aleksandar Ristic