Bundesliga 2006/2007 - 34. Spieltag - Sa., 19.05.2007 - 15:30 Uhr
1:2
HZ - 0 : 0

Unterhaltsamer als erwartet

Verabschiedete sich mit Stil: Albert Streit

Verabschiedete sich mit Stil: Albert Streit

Verabschiedete sich mit Stil: Albert Streit

Im Spiel um die „Goldene Ananas“ setzte sich in einer lebendigen Partie mit Hertha BSC die glücklichere Mannschaft durch. Somit fand für beide Vereine eine unzufrieden verlaufene Saison ihren Abschluss. Bitter für die Eintracht: Albert Streit gab nach Spielende seinen Wechsel zu Schalke 04 bekannt.

Mit Frankfurt und Berlin standen sich zwei Teams gegenüber, die beide nach der Sommerpause lechzten und ein letztes Mal bemüht waren, bei ihren Anhängern für Wiedergutmachung zu sorgen. Eintracht Coach Friedhelm Funkel brachte dieselbe Elf, die eine Woche zuvor bei Werder Bremen den Klassenerhalt gesichert hatte. Sein Gegenüber Karsten Heine ergänzte den Berliner Kader durch Kevin Prince Boateng, Ebert und Mineiro. Diese Maßnahme zeugte von Weitsicht, da Hertha dadurch zu Beginn druckvoller aufspielte als in der Vorwoche gegen Leverkusen. Eine erste Chance setzte Giménez jedoch über den Kasten von Frankfurts Schlussmann Nikolov (7.). Riesenaufregung nur zwei Minuten später. Ein von Amanatidis gespielter Pass erreichte den mitspurtenden Köhler, welcher von Hertha-Verteidiger Fathi grob im Fünfmeter Raum zu Fall gebracht wurde. Die Pfeife von Schiedsrichter Perl blieb stumm – das Publikum in der ausverkauften Commerzbank-Arena hingegen nicht. Für Köhler war nach dem rüden Einsteigen von Fathi Schluss - für die Eintracht hingegen begann nun das Spiel. Offensiv starke Aktionen von Streit und Amanatides wurden jedoch nicht durch einen Torerfolg belohnt. Der erste Durchgang endete mit einem saftigen Schuss durch Michael Fink, den Hertha-Keeper Fiedler glänzend parieren konnte.

Zu Beginn der 2. Halbzeit hatte Fiedler dann Glück. Ein Fernschuss des Japaners Takahara erwischte den Schlussmann auf dem falschen Fuß. Doch alle Aufregung war umsonst – der Ball zischte knapp am Gehäuse der Berliner vorbei ins Aus (46.). Beide Mannschaften schienen nun bemüht, die erste Halbzeit vergessen zu machen und sich anständig von ihren Fans zu verabschieden. Einem gelang dies besonders gut – wenn auch unabsichtlich: Eine vermeintliche Flanke von Kevin Boateng, getreten aus 30 Metern Entfernung in halblinker Position, überraschte Torwart Nikolov – statt eines lauernden Berliner Angreifers, schlug sie im langen Eck seines Kastens ein und bescherte somit die Führung für die Hertha (48.). Frankfurt erhöhte nun den Druck, was zunächst lediglich Freiraumgewinn der Hauptstädter zur Folge hatte. Die beste daraus resultierende Chance: Pantelic, durch Giménez freigespielt, umkurvte Keeper Nikolov – sein zu schwacher Schuss konnte von Kyrgiakos von der Linie gekratzt werden (57.) Erst ein fantastischer Freistoß durch den scheidenden Albert Streit brachte die Eintracht zurück ins Spiel. Aus 18 Metern, in halblinker Position, schnibbelte Streit den Ball an der Mauer vorbei an den linken Pfosten, von wo er ins Tor sprang (61.). Durch den Ausgleich beflügelt, spielten die Hessen weiter mutig nach vorne. Chancen im Minutentakt durch Takahara (Heber, den Fiedler an die Latte lenkte, 68.), Toski (Fernschuss, 69.) und Amanantidis (Kopfball, den der Grieche verzog, 80.) waren das Ergebnis der Bemühungen, die Entscheidung hingegen gelang den Berlinern: Der eingewechselte Neuendorf besorgte durch einen feinen Pass aus der Tiefe und in den Lauf von Pantelic die Vorarbeit zum 2: 1 Endstand. Der Serbe, durch den Pass frei vor Nikolov auftauchend, musste lediglich das Spielgerät am herausstürzenden Keeper vorbei zur Führung einschieben (87.). Am Ende gewann mit Hertha das glücklichere Team, welches die Schwächen in der Defensive von Frankfurt gnadenlos ausnutze und zum vierten Mal in Folge auswärts gewinnen konnte.

Tobias Börner

Fakt ist: Wir spielen seit acht Wochen und haben noch immer keine Taktik.

— Mehmet Scholl nach sieben Bayern-Siegen zum Start unter Otto Rehhagel...