Bundesliga 2007/2008 - 1. Spieltag - Fr., 10.08.2007 - 20:30 Uhr
2:2
HZ - 0 : 1

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Schlug in die Bundesliga ein wie ein Blitz:
<br>Ivan Rakitic

Schlug in die Bundesliga ein wie ein Blitz:
Ivan Rakitic

Schlug in die Bundesliga ein wie ein Blitz:
Ivan Rakitic

Mit einem äußerst launigen Auftaktspiel öffneten Stuttgart und Schalke den Vorhang für die neue Saison. Sämtliche Treffer fielen nur durch seltsame Fehler oder Hilfestellungen des jeweils anderen. Trotzdem war es eine Freude, den Mannschaften zuzusehen, wie sie sich immer wieder gegenseitig überrumpelten und auf aufregende Weise die Punkte schließlich teilten.

Der Meister und der Vize trafen sich mit fast identischen Mannschaften wieder. Bei Anpfiff war Stuttgarts Marica außer Torwart Schäfer der einzige Neuzugang auf dem Platz, sonst sah man ausschließlich die alten Nasen aus der abgelaufenen Saison. Langes Einspielen war so wiederum nicht nötig; beide Teams wurden aus den Boxen gelassen und drückten sofort aufs Gaspedal. Besonders Stuttgart wollte seinem Anhang etwas bieten, erspielte sich gleich eine Handvoll Ecken und zumindest die Vorherrschaft im Mittelfeld. Schalke rührte sich kaum und verteidigte mit teils ruppigen Methoden. Gleich einer der ersten Konter führte aber plötzlich zum 0:1, weil Özil am Strafraum quer legte und Kobiashvili einfach mal abzog. Schäfer hätte den Ball wohl locker gefangen, wäre nicht Hilbert noch im falschen Moment dazugekommen. Von seinem Bein abgefälscht tropfte die Kugel butterweich in die äußerste Torecke (25.). Die überraschende Führung bestärkte die Knappen in ihrer defensiven Taktik. Eine ordentliche Kopfballchance des Rumänen Marica war alles, was der VfB noch vorbringen konnte. Der Rest endete entweder bei Neuer oder weit davor in der starken Schalker Abwehr. Nichtsdestotrotz war es reichlich unglücklich, wie der Deutsche Meister zur Pause zurück lag.

An der Besitzverteilung änderte sich vorerst wenig. Stuttgart quälte sich vorwärts, während Königsblau lauernd verteidigte. Noch war nicht zu erahnen, welche Schätze die Partie noch bereithalten sollte. Den Anfang machten die Gäste. Wie auf ein unsichtbares Signal warfen sich die Knappen plötzlich nach vorn, vergaben eine richtig gute Chance, als Ernst aus wenigen Metern an Schäfer scheiterte (56.), und wenig später fast eine zweite, was nur Hilbert mit einer Rettungstat verhinderte (61.). Einen Moment lang drohte Stuttgart das Spiel zu entgleiten, doch genau in dieser Phase dann kam es plötzlich zum Doppelschlag, der Schalke ebenso unglücklich traf wie die Gastgeber im ersten Abschnitt das 0:1. Zunächst spielte Hilbert einen Wahnsinnspass, den Khedira eigentlich verstolperte. Mit einem großen Satz kam er aber doch noch an den Ball, stand nun 15 Meter frei vor dem Tor und schoss Krstajics Bein an, wodurch die Kugel unhaltbar in die linke Ecke gedriftet wurde (63.). Nur vier Minuten später fiel das 2:1, obwohl Neuer Cacaus Mordsschuss schon pariert hatte; aus lauter Übermut sprintete Schalkes Torwart dem Abpraller aber hinterher, kam einen Tick zu spät und fasste Marica nur in die Beine. Den fälligen Strafstoß versenkte Pardo. Nun wurde es richtig kurios. Armin Veh wollte das Spiel dringend beruhigen und Neuzugang Ewerthon einwechseln. Der dafür zuständige Assistent aber verzettelte sich mit der Tafel, so dass der Schiedsrichter vorerst weiterspielen ließ. Mitten in diese Konfusion hinein tanzte Schalkes Neuverpflichtung Rakitic, ebenfalls gerade erst ins Spiel gekommen, die halbe Stuttgarter Abwehr aus und traf mit einem famosen Tor zum 2:2 (76.). Weitere Treffer fielen nicht mehr, weil auf beiden Seiten das Pulver verschossen war. Das Gesehene aber genügte für einen wundervollen Fußballabend, der einer Live-Übertragung ebenso würdig war wie eines Duells zwischen Meister und Vize-Meister.

Maik Großmann

Es gibt ernsthafte Überlegungen bei unserer Klubführung, ob wir in Zukunft bei Auswärtsspielen nicht im bayerischen Trachten-Look anreisen. Das ist kein Witz!

— Uli Hoeneß über seine Pläne beim Amtsantritt als Bayern-Manager.