Bundesliga 2007/2008 - 11. Spieltag - Sa., 27.10.2007 - 15:30 Uhr
3:1
HZ - 2 : 0

Gefundenes Fressen für die Wölfe

War wieder der Kopf des VfL: Marcelinho

War wieder der Kopf des VfL: Marcelinho

War wieder der Kopf des VfL: Marcelinho

Die Profis des 1.FC Nürnberg hatten wohl vor der Abfahrt nach Wolfsburg vergessen, das Selbstvertrauen vom Kantersieg über Eintracht Frankfurt (5:1) mitzunehmen. Denn in der Volkswagen Arena präsentierte sich eine verunsicherte und viel zu passive Franken-Auswahl, die sich ihr Leben zudem unnötig durch eigene Fehler erschwerte. So durften die Wolfsburger sogar fahrlässig mit ihren Chancen umgehen.

Die VfL-Lokomotive rollte von Spielbeginn an, jedoch fehlte in den Wolfsburger Angriffen die entscheidende Portion Präzision. Marcelinho verpasste eine Munteanu-Flanke (11.) genauso wie einen Pass von Dejagah (16.). 19 Minuten vergingen, ehe die Nürnberger gefährlich vor dem gegnerischen Tor auftauchten: Der Kopfball von Charisteas flog indes am Tor vorbei. Danach sorgte der Grieche (fast) nur noch für Gefahr im eigenen Strafraum. Im Anschluss an einen Eckstoß schoss Charisteas das Spielgerät knapp neben den rechten Torpfosten der Clubberer (23.). Nur wenige Augenblicke später gelang dem Europameister das zuvor „geübte“ Eigentor. Eine harmlose Kopfballvorlage von Madlung lupfte er über seinen entgegen kommenden Torhüter Blazek hinweg ins Tor hinein (30.). Vier Minuten nach der Führung legten die Wölfe sogar nach. Diesmal war fremde Hilfe nicht von Nöten. Nach einem Zuspiel von Dejagah schob Grafite den Ball links am gegnerischen Schlussmann vorbei ins Tor. Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff wäre den Gästen fast der Anschlusstreffer gelungen, aber Wölfe-Goalie Jentzsch faustete den abgefälschten Schuss von Kristiansen gerade noch zu Ecke ab.

Aber die Nürnberger mussten sich nur noch bis zur neunten Minute nach dem Wiederanpfiff gedulden. Denn Riether stieß Charisteas im Strafraum nieder. Den fälligen Elfmeter verwandelte Misimovic sicher. Der Torerfolg verlieh dem Pokalsieger eine neue Portion Selbstvertrauen. Aber während die Bemühungen der Gäste, außer bei einem von Jentzsch parierten Blazek-Schuss (59.), wenig einbrachten, gelang den Hausherren die Vorentscheidung. Ein Marcelinho-Zuspiel leitete Josue zu Dejagah weiter und der Deutsch-Iraner vollendete den Angriff erfolgreich mit einem Schuss in die rechte untere Torecke (67.). Der erneut starke Spielmacher Marcelinho hätte seine gute Leistung mit einem Torerfolg krönen können, aber dem Brasilianer fehlte es an diesem Nachmittag an Glück im Abschluss. Sein Schuss in der 79.Minute strich am linken Pfosten vorbei. Auch ein höherer Sieg der Wolfsburger wäre in Ordnung gegangen, da der Pokalsieger nur wenige Minuten lang die für ein Fußballspiel erforderliche Intensität zeigte. Dagegen standen die Wölfe von Anfang an konzentriert auf dem Spielfeld. Einzig im Abschluss haperte es bei den Magath-Schützlingen.

Senthuran Sivananda

Wenn das Spielsystem verschwimmt, schwimmt der Trainer.

— Jupp Heynckes