Bundesliga 2007/2008 - 17. Spieltag - Sa., 15.12.2007 - 15:30 Uhr
2:0
HZ - 0 : 0

Zwei Mexikaner auf Abwegen

Der beste von vier auf dem Platz befindlichen Stürmern: Artur Wichniarek

Der beste von vier auf dem Platz befindlichen Stürmern: Artur Wichniarek

Der beste von vier auf dem Platz befindlichen Stürmern: Artur Wichniarek

Spätestens als sich die beiden zumeist zuverlässigen Mexikaner Pardo und Osorio mit Gelb-Roter bzw. Roter Karte aus dem Spiel verabschiedeten, gerieten die zuletzt arg gebeutelten Arminen auf die Siegerstraße. Vor den beiden Toren der Hausherren mussten die Zuschauer aber auch ein besonders schlechtes Bundesligaspiel ertragen.

In der ersten Viertelstunde traten beide Teams mehr oder weniger auf der Stelle. Ein Schuss von Böhme, den Schäfer sicher parierte (9.), unterbrach das harmlose Geschiebe nur unwesentlich. Dann wurde die Partie zwar härter, aber nicht besser. Einige Gelbe Karten wurden verteilt, aber Torszenen blieben absolute Mangelware. Stuttgart enttäuschte spielerisch besonders. Bielefeld verstand sich immerhin in der Kunst, des Gegners Aufbauspiel zu zerstören. DSC-Eigeninitiative in Sachen Sturm & Drang ergab sich allerdings erst wieder nach einer halben Stunde. Mehr als ein klares Abseitstor von Wichniarek kam dabei aber nicht heraus. Was technisch misslang, sollte dann durch "gesunde Härte" kompensiert werden. Tasci wurde vorsichtshalber von VfB-Coach Veh aus dem Spiel genommen, denn der junge Abwehrspieler stand dicht vor einem Platzverweis. Höhepunkt der ersten Halbzeit war dann ein Lattenknaller von Wichniarek, der sich drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff endlich einmal aus knapp 20 Metern ein Herz genommen hatte.

Die im ersten Durchgang völlig neben der Spur agierenden Schwaben taten zu Beginn der zweiten Hälfte erst einmal mehr fürs Spiel. Da Marica und Ewerthon jedoch völlig harmlos blieben, verpufften die Offensivanstrengungen der Gäste schnell wieder. Kontermöglichkeiten der Hausherren liefen indes genauso in Leere, hatten aber etwas mehr Format als die kläglichen Versuche der Veh-Truppe. Zumas gute Chance in der 65. Minute hätte bereits die Führung für den DSC bedeuten können, doch im Abschluss fehlte dem Südafrikaner die Feinjustierung. Dann flog mit Pardo der erste VfB-Mexikaner nach seiner zweiten Gelben Karte (74.). Sechs Minuten später lief Kamper unbehelligt mit dem Ball durch die halblinke Spielhälfte der Gäste, zog trocken ab und traf platziert ins untere rechte Toreck. Als dann auch noch Osorio in den roten Bereich grätschte und nach 86 Minuten seinem Landsmann unter die Dusche folgte, war das Spiel praktisch gelaufen. Zuletzt traf Wichniarek per Kunstschuss aus spitzem Winkel über den Innenpfosten zum 2:0 und setzte den Schlusspunkt in einer über weite Strecken grausigen Partie, mit der Bielefeld immerhin noch ein etwas versöhnlicher Dreier zum Halbserienende gelang. Der VfB war dagegen wieder auf das enttäuschende Niveau seiner Krisenphase zu Beginn der Saison zurückgefallen.

Ulrich Merk

Für mich spielen Punkte keine Rolle. Ich schaue immer nach oben, weil ich am Ende dort stehen möchte.

— Krassimir Balakov