Bundesliga 2007/2008 - 17. Spieltag - Sa., 15.12.2007 - 15:30 Uhr
4:0
HZ - 2 : 0

Aufbauhilfe für die zuletzt Sieglosen

Markierte das 1:0 und glänzte als zweifacher Vorbereiter: Wolfsburgs Marcel Schäfer

Markierte das 1:0 und glänzte als zweifacher Vorbereiter: Wolfsburgs Marcel Schäfer

Markierte das 1:0 und glänzte als zweifacher Vorbereiter: Wolfsburgs Marcel Schäfer

Einen besseren Spielpartner als den BVB hätten sich die seit fünf Begegnungen sieglosen Wolfsburger nicht wünschen können. Die Westfalen wirkten komplett leidenschaftslos und fabrizierten in der Defensive unzählige Fehler, die die offensivfreudigen Hausherren dankend annahmen und in vier Treffern umwandelten.

Nach zwei Dreiern in Folge hätten die Dortmunder, bei denen kurzfristig Kehl, Kovac und Kringe ausfielen, eigentlich voller Selbstbewusstsein auftreten und Sicherheit ausstrahlen müssen. Doch nach einem Federico-Schuss, den VfL-Keeper André Lenz sicher abfing (5.), drängte sich schnell der Verdacht auf, dass den Schützlingen von Thomas Doll die kurze Erfolgswelle zu Kopf gestiegen war. Jedenfalls wirkte die Hintermannschaft derart nachlässig, dass Marcel Schäfer, der zusammen mit Ashkan Dejagah in die Starformation gerückt war, die Wölfe früh in Front bringen konnte. Eine hohe Hereingabe Dejagahs aus dem Halbfeld köpfte Kovac-Ersatz Wörns vor die Füße des Neuzugangs, der unverzüglich mit links abzog; unter dem Körper des behäbigen BVB-Schlussmanns Weidenfeller rutschte die Kugel ins Netz (8.). Es waren noch keine 180 Sekunden vergangen, da wurden die Gäste auch schon ein zweites Mal für ihre Sorglosigkeit bestraft. Drei Dortmunder scharten sich betätigungslos um Dzeko und ließen dabei den auf der linken Seite mitgelaufenen Schäfer außer Acht. Der ehemalige Löwe wurde von Dzeko bedient und passte in die Mitte zu Ricardo Costa, der locker zu seinem ersten Bundesligator einschob. Nachdem Gentner vom Strafraumeck knapp verzogen und den Kontrahenten damit am Leben gehalten hatte (17.), fand die Elf aus dem Ruhrgebiet endlich besser in die Partie. Es dauerte allerdings bis zur 39. Minute, ehe sie ernstzunehmend vor dem gegnerischen Gehäuse in Erscheinung trat. Der von Petric eingesetzte Buckley fand mit seinem Schuss vom rechten Strafraumeck jedoch genau den Körper von Lenz. Die Niedersachen, die nach ihrem zweiten Erfolgserlebnis das Tempo ein wenig gedrosselt hatten, blieben durch schnelle Konter und ein ausgeprägtes Flügelspiel jederzeit gefährlich. Dzeko (36.) und Madlung, der einen Freistoß von Marcelinho zu hoch ansetzte (45.), vermochten die Führung aber nicht auszubauen. Zur Pause hieß es 2:0.

Die Borussen starteten ordentlich und mit einem zu kraftlosen Versuch von Nelson Valdez (48.) in den zweiten Spielabschnitt, sahen aber wenig später wieder Wolfsburger Angriffe auf sich zurollen. So war es wenig überraschend, dass die Hausherren nach exakt einer Stunde die Entscheidung herbeiführten und ihre Anhänger in der erstmals in dieser Saison ausverkauften Volkswagen Arena in Jubelstürme versetzten. Der überragende Marcel Schäfer spielte auf der linken Seite Blaszczykowski aus und bediente am zweiten Pfosten Christian Gentner, der das Spielgerät freistehend in die Maschen beförderte. Um nicht völlig unterzugehen, inszenierten die Dortmunder in der verbleibenden Zeit einige alibihafte Offensivaktionen, während die Truppe von Felix Magath auf die passenden Momente für Gegenstöße wartete. Nachdem der für Kruska eingewechselte Diego Klimowicz mit einem Heber die Gelegenheit verpasst hatte, das Ergebnis aus Sicht der Gäste ein wenig freundlicher zu gestalten (76.), schlug der souverän auftretende VfL drei Zeigerumdrehungen darauf ein letztes Mal zu. Edin Dzeko nahm einen Pass von Radu mit der Brust an, drehte sich um den hüftsteifen Wörns und überwand den aus dem Tor eilenden Weidenfeller aus zehn Metern mit einem feinen Lupfer. Somit beendeten die Wölfe die unbefriedigende Hinrunde mit ihrem höchsten Saisonsieg und 20 Punkten auf dem Konto. Der mit 21 Zählern ausgestattete BVB dagegen lieferte ein weiteres Beispiel seiner mangelnden Konstanz.

Christian Brackhagen

Als wir das letzte Mal hier gewonnen haben, wurden die meisten meiner Spieler noch gestillt.

— Jürgen Klopp, BVB, nach einem Sieg bei Bayern München, 2011. Den letzten Erfolg hatte es 1991 gegeben...