Bundesliga 2007/2008 - 22. Spieltag - Sa., 01.03.2008 - 15:30 Uhr
2:1
HZ - 1 : 0

Sieglose Zeit beendet

Schoss den FCN noch tiefer in die Krise: Szabolcs Huszti

Schoss den FCN noch tiefer in die Krise: Szabolcs Huszti

Schoss den FCN noch tiefer in die Krise: Szabolcs Huszti

Mit Ausnahme der ersten 20 Minuten des zweiten Durchgangs, in denen Misimovic den Ausgleich markierte, hatte Nürnberg nicht viel zu bieten. Die 96er dagegen nutzten zwei ihrer bis dahin wenigen Gelegenheiten und beendeten mit dem ersten Dreier des Jahres ihre fünf Partien andauernde Sieglosigkeit.

Nach einer von Nervosität und vielen Ballverlusten geprägten Anfangsphase bekamen die 32.000 Besucher in der AWD-Arena in der 15. Minute die erste Chance des Spiels zu Gesicht. Hannovers Bruggink flankte von der rechten Seite auf Mike Hanke, der sich gegen Wolf durchsetzte, mit seiner Kopfballbogenlampe aber nur den Querbalken traf. Im weiteren Verlauf tummelten sich die Akteure vornehmlich im Mittelfeld und ließen zwingende Angriffsaktionen gänzlich vermissen. Aus heiterem Himmel gingen die Hausherren dann in Führung: Huszti, der zusammen mit Ismaël und Stajner in die Startformation gerutscht war, schlug von rechts einen Freistoß, den Club-Torwart Blazek problemlos hätte fangen können; stattdessen faustete der Tscheche die Kugel zu dem im Zentrum postierten Arnold Bruggink, der aus 18 Metern genau ins linke obere Eck traf (29.). Wer nun dachte, die Begegnung würde an Attraktivität gewinnen, sah sich getäuscht, denn auf beiden Seiten bestimmten bis zur Pause weiterhin zahlreiche Unzulänglichkeiten das Bild. Aufregend wurde es lediglich, als FCN-Stürmer Charisteas im Strafraum Ismaël tunnelte und anschließend vom Düpierten zu Fall gebracht wurde – Schiedsrichter Kempter hatte jedoch kein Vergehen erkannt (33.).

Zur zweiten Halbzeit schickte Nürnbergs Trainer Thomas von Heesen die wiedergenesenen Offensivkräfte Vittek und Misimovic aufs Grün. Nachdem Vinicius aus kurzer Entfernung eine Vorlage Hankes über den Club-Kasten befördert hatte (48.), wurden die Franken tatsächlich spielstärker und zwingender. Die Folge war der Ausgleich in der 52. Minute, für den der von Koller bediente Zvjezdan Misimovic mit einem Zehn-Meter-Schuss in die linke Ecke sorgte. Hätte Vittek drei Zeigerumdrehungen später innerhalb des Strafraums das Tor und nicht die Tribüne anvisiert, wäre das Endergebnis möglicherweise ein anderes gewesen. Stattdessen erlief sich der Sekunden zuvor eingewechselte Lauth einen abgefälschten Distanzversuch von Balitsch und legte das Spielgerät am unsicheren Blazek vorbei – Szabolcs Huszti stand goldrichtig und schob aus vier Metern locker zum 2:1 ein (65.). Damit hatten die Hannoveraner den Gästen den Zahn gezogen und kamen in Person von Hanke (72.), Balitsch (79.) und Schulz (82.) zu weiteren hochprozentigen Möglichkeiten. Einen weiteren Treffer schafften die 96er aber ebenso wenig wie die bei ihren abschließenden Bemühungen harmlos bleibenden Gäste. Nach dem Schlusspfiff verarbeitete Jan Koller die unrühmliche Nürnberger Serie von sieben Pflichtspielen ohne Sieg, indem er, vom Unparteiischen unbemerkt, während eines Tumults in die Richtung von Christian Schulz spuckte.

Christian Brackhagen

Wenn man keinen Plan hat, muss man Glück haben. Aber ich hatte den Plan, das Glück zu erzwingen.

— Australiens Trainer Guus Hiddink über die eingewechselten Spieler Tim Cahill und John Aloisi, die bei der WM 2006 einen 0:1-Rückstand gegen Japan in den letzten Minuten in einen 3:1-Sieg verwandelten