Per Fallrückzieher zur Punkteteilung

Mit Akrobatik den Ausgleich besorgt: Fin Bartels

Viel Wind, aber wenig konstruktive Bewegung: Mit zwei späten Toren würzten Rostock und Bielefeld ein Spiel, das sehr viel Durchschnitt bot und förmlich nach einer Punkteteilung schrie.

Ein Sturmtief namens "Emma" mischte beim Aufeinandertreffen der Tabellennachbarn aus Rostock und Bielefeld kräftig mit, was sich zeitweise durchaus auf die Aktionen auf dem Rasen auswirkte. So war zunächst wenig konstruktiver Fußball zu sehen. Ein erster energischer Vorstoß in Richtung gegnerisches Tor ging von Bielefelds Thorben Marx aus, dessen Antritt jedoch von Stein mit ausgestrecktem Arm abgebremst wurde. Zurecht wurde diese Aktion mit einem Strafstoß geahndet. Wichniarek schnappte sich das Leder, sein unplatzierter Schuss wurde jedoch von Wächter pariert (17.). Wenn die Fans im Stadion nach diesem überstandenen Schreck auf eine Steigerung Hansas gehofft hatten, wurden sie enttäuscht. Das Spiel nahm keine erfolgsversprechende Wende - und wenn, dann eher zu Gunsten Bielefelds. Kurz vor der Pause bewährte sich Rostocks Keeper Stefan Wächter noch zweimal als Retter in der Not, als er Zumas Kopfball nach einer Ecke entschärfte (42.) und eine vom Winde verwehte Flanke von Korzynietz abwehrte.

Endlich hatte auch Rostock das gegnerische Gehäuse entdeckt: Nach schöner Vorarbeit Rahns setzte Kern einen knackigen Drehschuss an, der immerhin Arminias Querbalken erschütterte (49). Hansa schien aufgewacht, zumal Kern nur wenig später eine weitere Torchance bekam, jedoch neben das Tor köpfte. Dann ließen sich die Gastgeber aber offensichtlich von dem Gedanken leiten, dass ein Punkt vielleicht besser als keiner wäre und zügelten ihren Offensivdrang. Bielefeld dachte ebenso - und das Spiel schlief wieder ein. Christian Eigler durchbrach den beschaulichen Waffenstillstand auf dem Platz. Auf Höhe des Sechzehners schloss er einen Arminen-Konter mit einem satten Rechtsschuss ab, den auch Wächter nicht am Einschlag hindern konnte (84.). Nun wurde es eng für die Gastgeber, deren Torgefährlichkeit bis dahin in überschaubaren Grenzen geblieben war. So musste es dann schon ein Kunststück sein, das zumindest die Niederlage verhindern würde, und voilà - Bartels traf zwei Minuten nach der Bielefelder Führung mit einem Fallrückzieher zum 1:1-Endstand. Aufgrund der besseren Chancen wäre ein Erfolg der Arminen jedoch nicht unverdient gewesen.

André Schulin