Bundesliga 2007/2008 - 22. Spieltag - Sa., 01.03.2008 - 15:30 Uhr
0:1
HZ - 0 : 1

Schalke aus dem Rennen

Traf nach 647 Minuten erstmals wieder in der Liga: Miroslav Klose

Traf nach 647 Minuten erstmals wieder in der Liga: Miroslav Klose

Traf nach 647 Minuten erstmals wieder in der Liga: Miroslav Klose

Überdrehte Diskussionen um den Schalker Trainer Mirko Slomka hatten das Spitzenspiel noch einmal extra hochgejazzed, den Königsblauen aber keineswegs gut getan. Die Bayern benötigten einen guten Spielzug und eine mittelprächtige Gesamtleistung, um die Punkte erstmals aus der Veltins-Arena zu entführen.

Slomka hatte eine offensive Variante gewählt und neben Asamoah und Kuranyi auch noch Winterzugang Sanchez im Angriff aufgeboten. Der Sturmlauf in den ersten Minuten der Partie, den die Hausherren hinlegten, schien viel zu versprechen. Torschüsse gaben dann zwar nur die Herren aus den Mittelfeld- und Abwehrgespännen ab, die dann auch vorwiegend das Ziel verfehlten, aber optisch gab der ganze Angriffszinnober schon einiges her. Dem Rekordmeister war das zuwenig. Er übernahm recht bald die Leitung des Spiels, funktionierte präziser und hatte den Ball recht schnell unter Kontrolle. Mittelfeld-Kopf Franck Ribery harmonierte vor allem mit Schweinsteiger immer besser und hatte nach zwölf Minuten eine erste Prüfung für Torwart Neuer im Köcher, doch noch blieb der Youngster Sieger. Beim zweiten Versuch fummelte sich der Franzose nach einer Vorlage von Schweinsteiger links bis zur Grundlinie durch, schoss den mitgelaufenen Klose dann so scharf an, so dass dieser fast nichts dafür konnte, wie ihm der Ball vom Oberkörper zum 1:0 für die Gäste ins gegnerische Netz sprang (14.). Ganze 647 Minuten lang hatte der Torjäger zuvor nicht in der Liga getroffen. Ein zweiter Treffer wollte Klose allerdings in der 20. Minute nicht gelingen. Ribery hatte ihn frei gespielt, doch Neuer Klose den Winkel verkürzt. Schalke kam aber wieder zurück. 20 Minuten lang sahen sich die Bayern einem heftigen Powerplay ausgesetzt, doch bis auf einen abgefälschten Westermann-Schuss, der denkbar knapp vorbei strich, gab es keine echte Tormöglichkeiten. Vor der Pause hatten die Bayern den Gegner wieder im Zaum, so dass die Pausenführung nicht mehr in Gefahr geriet.

Vom zweiten Durchgang hatten sich die Zuschauer bestimmt mehr erwartet, doch die Fehlerquote auf beiden Seiten machte diesem Anliegen einen Strich durch die Rechnung. Am gegnerischen Strafraum waren vor allem die leicht überlegenen Schalker mit ihrem Latein schnell am Ende. Bayerns Konter hatten mehr Brisanz. So landete ein Nachschuss von van Buyten in der 65. Minute nur am Querbalken. Eine weitere Möglichkeit für Klose, nur wenig später, machte Neuer zunichte. In den letzten 20 Minuten tat sich nicht mehr viel, denn die Bayern verwalteten gegen die ideenlosen Schalker den knappen Vorsprung, ohne zu glänzen, überaus souverän. Der Befreiungsschlag für die Königsblauen war ausgeblieben, die Unkenrufe der schreibenden und kommentierenden Zunft in Richtung Slomka setzten sich demzufolge nach dem Spiel unbeirrt fort. Und der Meisterschaftszug war für Bordon & Co. nun auch endgültig abgefahren.

Ulrich Merk

Ich bin ein Kind des Ruhrgebiets. Da antwortet man auf die Frage nach der Nationalität mit Schalke, Dortmund oder Bochum.

— Fußballprofi Leon Goretzka nach rassistischen Äußerungen einiger Fans beim Spiel der deutschen Mannschaft gegen Serbien in Wolfsburg