Bundesliga 2007/2008 - 24. Spieltag - So., 16.03.2008 - 17:00 Uhr
0:1
HZ - 0 : 0

VfL konterte angeschlagene Bremer aus

Führte den VfL Wolfsburg zum Sieg: Marcelinho

Führte den VfL Wolfsburg zum Sieg: Marcelinho

Führte den VfL Wolfsburg zum Sieg: Marcelinho

Werder Bremen verpasste die Chance, den Rückstand auf Tabellenführer Bayern München zu verkürzen. Im Gegenteil: Durch die 0:1-Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg rutschte Werder sogar auf den vierten Tabellenplatz hinter den Hamburger SV und Bayer Leverkusen ab. Schuld daran waren vor allem die mangelnde Chancenverwertung und das zumeist kopflose Anrennen auf das Wolfsburger Tor. Die defensiv starken Wolfsburger überzeugten dagegen mit schnell vorgetragenen Angriffen und bewegten sich nach dem nicht unverdienten Erfolg in Richtung UEFA-Cup-Platz.

Bremen begann druckvoll und schnürte den VfL in der eigenen Hälfte ein. Doch schon nach acht Minuten zeigte sich, welches Risiko Werder damit einging und welche Taktik die Elf von Trainer Felix Magath verfolgte. Die Bremer Abwehrreihe war weit vorgerückt, so dass ein gezielter Pass von Marcelinho reichte, um Grafite frei zu spielen, der mit seinem Schuss aber an Keeper Tim Wiese scheiterte. Wolfsburg zog sich immer wieder weit zurück und wartete geduldig auf seine Kontermöglichkeiten. Doch nach einer knappen Viertelstunde gelang Bremen erstmals eine schöne Kombination im VfL-Strafraum, den Schuss von Daniel Jensen konnte Alexander Madlung jedoch abblocken. In der 27. Minute setzte sich Markus Rosenberg auf der rechten Seite durch, weil sein Gegenspieler Marcel Schäfer einen seiner wenigen Vorstöße gewagt hatte. Doch Rosenbergs Schuss aus spitzem Winkel strich knapp am Gehäuse von Diego Benaglio vorbei. Die Schaaf-Elf kontrollierte in der Folgezeit das Geschehen, kam aber zu selten zum Abschluss und versuchte zu häufig mit Flanken aus dem Halbfeld zu Chancen zu kommen. Dabei fehlte es jedoch an Präzision. In der 40. Minute wurden Werders Probleme im Mittelfeld noch größer. Der bis dahin überzeugende Jensen musste verletzt den Platz verlassen und wurde durch Vranjes ersetzt. Die Kreativarbeit musste nun von Mesut Özil und Aaron Hunt übernommen werden, die mit dieser Aufgabe weitgehend überfordert waren. Ganz anders auf Wolfsburger Seite, wo der erfahrene Marcelinho zusammen mit dem sehr aktiven Christian Gentner die Fäden zog. So kam auch Wolfsburg schon vor der Pause zu Möglichkeiten, doch Wiese parierte sowohl Gentners Schuss (28.) als auch einen spektakulären Distanzschuss von Schäfer (44.).

Nach der Pause kam Clemens Fritz für Patrick Owomoyela zum Einsatz und brachte noch einmal neuen Schwung in die Bremer Angriffsbemühungen. Wieder drängte Bremen auf die Führung und verlagerte das Spiel in die Wolfsburger Hälfte. Doch eine Unachtsamkeit nach einer Ecke ermöglichte dem VfL erneut einen überfallartigen Konter, den Grafite nach feiner Vorarbeit von Marcelinho zum 1:0 abschloss. Die Angriffe der Bremer wurden daraufhin immer energischer, aber auch zunehmend kopflos. Größere Chancen zum Ausgleich vergaben Hunt, dessen Rechtsschuss nur knapp am Tor vorbei ging (60.), und Özil, der nach einem schönen Doppelpass mit Almeida am starken Benaglio scheiterte (79.). Mit fortschreitender Zeit ging Bremen ein immer höheres Risiko ein und musste froh sein, dass Wolfsburg seine zahlreichen Konterchancen nicht gut zu Ende spielte und keinen weiteren Treffer erzielte. So hätte der äußerst effektive Marcelinho in der 66. Minute auf 2:0 erhöhen können, scheiterte jedoch an Tim Wiese. Den Abpraller erreichte Naldo vor dem heraneilenden Grafite und lenkte ihn zur Ecke. Auch der eingewechselte Ashkan Dejagah hatte noch eine Chance, doch Wiese hielt erneut (87.). Werder Bremen kämpfte bis zum Schluss für den Ausgleich, doch am Ende fehlten den Bremern nach den Anstrengungen der letzten Wochen die Kraft. So sah es auch Werder-Trainer Thomas Schaaf: „Bei unserem Programm und unser personellen Situation ist das alles nicht so leicht zu bewältigen.“ Zudem bemängelte er aber auch die Chancenauswertung seiner Spieler: „Das große Problem ist, dass wir im Moment die Bude einfach nicht treffen. Wir betreiben einen großen Aufwand und werden nicht dafür belohnt.“

Bastian Henrichs

Ich habe einmal drei Spieler auf einen Schlag ausgewechselt. Das wurde mir anschließend als Völkerwanderung ausgelegt.

— Ralf Rangnick auf die Frage, weshalb er zwei statt drei Profis zur Halbzeit ausgewechselt habe