Bundesliga 2007/2008 - 24. Spieltag - Fr., 14.03.2008 - 20:30 Uhr
2:1
HZ - 0 : 1

Glanzlos, aber fleißig

Rettete Schalke den Abend: 
<br>Heiko Westermann

Rettete Schalke den Abend:
Heiko Westermann

Rettete Schalke den Abend:
Heiko Westermann

Die Gelsenkirchener bestürmten das Duisburger Abwehrbollwerk so lange, bis sie das unverhoffte Führungstor der Gäste übertroffen hatten. Diese wollten zwar noch einmal zurückschlagen, doch ihr hoher läuferischer Einsatz hatte bereits alle Reserven aufgezehrt. Somit beendete Schalke auch sein fünftes Ruhrgebietsderby in dieser Saison als Sieger.

Die Zebras setzten auf eine Dreierabwehrkette (Avalos, Filipescu, Fernando), die jedoch nur deshalb existierte, um sie bei gegnerischem Ballbesitz mit Hilfe der äußeren Mittelfeldspieler Willi und Caceres zu einer Fünferreihe umfunktionieren zu können. Und weil Duisburgs Coach Rudi Bommer offensichtlich einen Punktgewinn als primäres Ziel ausgegeben hatte, erprobten sich die Meidericher fast ausschließlich in der ausgedehnten Variante. Die Königsblauen hatten große Mühe mit dem Defensivkonzept des Kontrahenten und produzierten in der ersten Halbzeit nur einen einzigen ansehnlichen Spielzug. Rakitic ließ auf dem linken Flügel Willi und Avalos wie Anfänger aussehen und passte von der Grundlinie zurück auf Jermaine Jones, der das Spielgerät jedoch knapp am Pfosten vorbeischoss (11.). Ansonsten suchten die uninspirierten Schalker ihr Heil in Flanken aus dem Halbfeld, die allerdings ein gefundenes Fressen für die vielbeinige MSV-Verteidigung waren. Nach einer Viertelstunde verspürten dann auch die Zebras erstmals Lust aufs Toreschießen: Niculescu legte mit der Brust auf Maicon ab, dessen Kracher aus 20 Metern S04-Keeper Manuel Neuer gerade noch an die Latte lenkte. Die Gäste merkten, dass ein Erfolgserlebnis gar nicht so weit entfernt war, wie sie zunächst vermutet hatten. So starteten die Duisburger in der 20. Minute einen weiteren Versuch, der ihnen durch einen haarsträubenden Fehlpass von Rafinha in der Vorwärtsbewegung jedoch geradezu aufgezwungen wurde. Blagoy Georgiev schnappte sich den Ball, setzte sich auf links gegen Varela durch und schlenzte herrlich über den etwas weit vor seinem Kasten postierten Neuer hinweg ins lange Eck. Jones per Flugkopfball (23.), Altintop mit einem Schuss innerhalb des Strafraums (31.) und Bordon aus der Distanz (41.) konnten nicht verhindern, dass der MSV seine überraschende Führungsposition in die Pause rettete.

Im zweiten Durchgang vermochten sich die Zebras kaum noch einmal konstruktiv aus der eigenen Hälfte zu lösen. Hielten sie sich in den ersten 15 Minuten noch schadlos, kamen die Gelsenkirchener nach exakt einer Stunde zum Ausgleich, der in Anbetracht der Spielanteile hochverdient war. Der von Ernst in Szene gesetzte Rakitic flankte von der rechten Seite nach innen, wo Kevin Kuranyi, von Gegenspieler Avalos verlassen, mit dem Knie vollendete. Die Motivation der Hausherren, mit einem Sieg die 40-Punkte-Marke zu knacken, war nun riesengroß und das 2:1 eine Frage der Zeit. Nach vergebenen Gelegenheiten durch Rafinha (66.) und den eingewechselten Asamoah (71.) war es dann soweit: Ein wuchtiger Kopfball Asamoahs im Anschluss an eine Pander-Ecke flog zunächst an den Querbalken, von dort an den Arm von MSV-Schlussmann Starke und schließlich vor die Füße des gedankenschnellen Heiko Westermann, der aus Nahdistanz einlochte (74.). Duisburg hatte einen hohen läuferischen Aufwand betrieben und war deshalb nicht mehr zu einer ernsthaften Antwort fähig. Stattdessen hätten die unaufhörlich rackernden, dafür aber fußballerisch enttäuschenden Schalker in der Nachspielzeit bei einem Konter über Asamoah sogar noch ihr drittes Tor erzielen können.

Christian Brackhagen

Das kann schon einen Schub geben. Aber ich kann jetzt nicht jede Woche ein Kind bekommen. Ich muss probieren, das irgendwie anders zu kompensieren

— Renato Steffen auf die Frage nach dem Einfluss der Geburt seines Sohnes auf seine Leistung