Bundesliga 2007/2008 - 25. Spieltag - Sa., 22.03.2008 - 15:30 Uhr
1:1
HZ - 1 : 1

Langeweile nach dem Wechsel

Zählte nicht nur wegen seiner Beteiligung am Ausgleich zu den besten Nürnbergern: Robert Vittek

Zählte nicht nur wegen seiner Beteiligung am Ausgleich zu den besten Nürnbergern: Robert Vittek

Zählte nicht nur wegen seiner Beteiligung am Ausgleich zu den besten Nürnbergern: Robert Vittek

Der Club investierte zwar viel, blieb aber auch im neunten Anlauf am Stück ohne dreifachen Punktgewinn. Trainer Thomas von Heesen darf damit einen traurigen Rekord sein Eigen nennen: Er ist der erste Coach in der Vereinshistorie, dem in den ersten sechs Partien kein Sieg gelang.

Aus Protest gegen die schlechte zweite Hälfte in Leverkusen verweigerten die Nürnberger Fans ihren Lieblingen in der Anfangsphase die Unterstützung. Die folglich ohnehin trübe Stimmung näherte sich ihrem Tiefpunkt, als Bochum mit seinem ersten Angriff die Führung gelang. Dabrowski schickte Stanislav Sestak ins direkte Duell mit FCN-Keeper Klewer, welches der eiskalt abschließende Torjäger mit seinem zehnten Saisontreffer für sich entschied (5.). Die Franken zeigten sich unbeeindruckt und kamen nur vier Minuten später zum Ausgleich. Der im ersten Durchgang stark aufspielende Vittek setzte sich auf der rechten Seite durch und legte klug zurück; der verunglückte Schussversuch des lauernden Saenko landete über den Umweg Jan Koller bei Zvjezdan Misimovic, der Lastuvka aus kurzer Distanz keine Abwehrmöglichkeit ließ. Die prompte Reaktion verlieh dem Club neuen Schwung, der sich allerdings nicht im Ergebnis bemerkbar machte. Denn zu selten gelang es den Platzherren, die VfL-Abwehr vor echte Probleme zu stellen. Die beste Gelegenheit vor dem Wechsel bot sich Saenko, dessen Schuss erst unter Lastuvka hindurchrutschte und dann knapp am linken Pfosten vorbeiflog (22.). Noch weniger gelungene Aktionen brachten die Bochumer zu Stande, die nach der Führung kaum noch Versuche unternahmen, den gegnerischen Strafraum unsicher zu machen. Die einzige Ausnahme gab es in der 31. Minute, als Sestak auf dem Flügel Glauber davoneilte, Auer das Zuspiel des Slowaken jedoch nicht unter Kontrolle brachte.

Hatten sich die Höhepunkte in der ersten Halbzeit schon in argen Grenzen gehalten, wurden die nennenswerten Torraumszenen nach Wiederbeginn noch seltener. Während die Gäste offensichtlich mit einem Zähler sehr gut leben konnten und sich weiterhin auf das Nötigste beschränkten, fand der sich mühende Club im Angriff einfach kein probates Mittel. Erst in der Schlussphase konnte der FCN den Druck auf die Bochumer Deckung erhöhen – wirklich durchdacht wirkten die Bemühungen aber nicht. Passend dazu verfehlten Misimovic per Distanzschuss vom linken Strafraumeck (80.) sowie der eingewechselte Marek Mintal aus 15 Metern (87.) das Zielgebiet deutlich. Nach 90 Minuten stand somit ein leistungsgerechtes 1:1 auf der Anzeigetafel – viel zu wenig für die Nürnberger, die vorher von einem Endspiel um den Klassenerhalt gesprochen hatten.

Christian Brackhagen

Eine Stunde habe ich in der Kabine gewartet und gehofft, dass wir gewinnen. Als wir verloren haben, war ich völlig down. Man fragt sich: Hat es Sinn, weiterzumachen?

— Axel Kruse, VfB Stuttgart, nach einer Roten Karte im Pokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern.