Bundesliga 2007/2008 - 26. Spieltag - Sa., 29.03.2008 - 15:30 Uhr
1:2
HZ - 0 : 2

Blamage für Grün-Weiß

Schüttelte Naldo ab wie eine Fliege:
<br>Manasseh Ishiaku

Schüttelte Naldo ab wie eine Fliege:
Manasseh Ishiaku

Schüttelte Naldo ab wie eine Fliege:
Manasseh Ishiaku

Werder unterbot seine ohnehin enttäuschende Rückrunde weiter und erlaubte sich vor eigenem Publikum eine Pleite gegen das Schlusslicht. Mit ihrer frechen wie simplen Ausrichtung führten die Zebras schon zur Halbzeitpause stattlich und konnten trotz roher Bremer Sturmgewalt am Ende sogar noch höher gewinnen.

Eigentlich war ein Heimsieg Pflicht gegen die seit vier Spielen sieglosen Meidericher, doch die Bremer, die im Sturm dieses Mal mit Klasnic und Hunt begannen, waren von Anfang an neben der Spur. Schon nach sieben Minuten tauchte Niculescu frei vor Wiese auf und traf eine Umdrehung später dann tatsächlich ins Netz, ohne dafür indes ein Tor angerechnet zu bekommen: Abseits. Werder brauchte lange, um den Weg ins Spiel zurück zu finden und schien den Duisburger Spuk dann tatsächlich zu beenden, als erst Baumann und dann Jensen (25./29.) Tom Starke jeweils zu Paraden zwangen. Umso jäher aber wendete das Blatt sich zurück. Nur drei Minuten später schaufelte Grlic einen direkten Freistoß nicht einmal sonderlich platziert ins Bremer Tor, was weder der angewurzelte Wiese noch die klägliche Mauer zu verhindern wussten. Werder war konsterniert und zu einer Antwort überhaupt nicht in der Lage. Noch schlimmer aber wirkten sich die Fehler aus, mit denen die eher sachlichen Zebras immer wieder zum Ballbesitz und schließlich auch zum 0:2 eingeladen wurden. Schon ein plumper Befreiungsschlag aus dem Duisburger Strafraum brachte den Königsklassen-Kandidaten in schlimmste Verlegenheit; Naldos Laufduell gegen Ishiaku, der den langen Ball einfach aufnahm, weitertrug und ins Tor drosch, war exemplarisch für Werders peinlichen Auftritt im ersten Durchgang (42.).

Thomas Schaaf setzte nun alles auf eine Karte und brachte mit Sanogo und Rosenberg zwei zusätzliche Stürmer ins Spiel. Mit nun vier Angreifern wurde die Bremer Überlegenheit tatsächlich allmählich drückend, an der hilflosen Verzweiflung aber änderte sich dagegen nicht allzu viel. Immerhin: Nachdem Klasnic (49.) und Sanogo (54.) noch vergeben hatten, läutete Diego mit einem Freistoßtor die vermeintliche Wende ein (58.). Seinen hervorragenden Auftritt unbelohnt zu lassen und einem konfusen SV Werder doch noch einen Punkt zu gestatten, daran dachte der MSV allerdings nicht. Während die Heimelf immer weiter mit dem Kopf gegen die Mauer rannte, behielt Duisburg einfach bis zum Schlusspfiff Ruhe und vergab durch Ishiaku (64.) und Niculescu (82.) gar noch hervorragende Chancen aufs 1:3. An der Blamage somit, trotz Werders gewaltiger Brechstange, änderte sich in der zweiten Halbzeit nichts mehr, so dass Duisburg ausgerechnet mit einem Auswärtsspiel in Bremen den so lang erhofften Sprung aus der Abstiegszone schaffte. Die Schaaf-Elf, mit der vierten sieglosen Begegnung am Stück, näherte sich der unterdessen dem UI-Cup-Bereich.

Stefan Schneider

Gut, in dieser Szene hat er sich debütieren lassen.

— Lorenz-Günther Köstner